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giovedì, novembre 12, 2020

Business Week, Oct. 26, 2020


 „Bloomberg Opinion“ (Leitartikel) „Trumps H-1B Visa Reforms will make America Poorer.“

H-1B Visa ist ein Arbeitsvisum, welches von einem amerikanischen Arbeitgeber gesponsort wird. Um es einfach auszudrücken: Trump wollte die Anzahl der Visa minimieren, um Amerikanern besseren Zugang zu den Jobs zu verschaffen. Der Witz ist, es handelt sich zum großen Teil um Hi-Tech Jobs, welche von der Anzahl der amerikanischen Arbeitssuchenden nicht abgedeckt werden können. Konsequenz: US-Arbeitgeber finden keine geeigneten Leute im eigenen Land, die Innovation sinkt. Trump hatte zu kurz gedacht.

Dann wird Boris Johnson aufs Korn genommen, sein Management des Landes in der Covid-Krise und des Brexits. Sieht auch nicht gut aus für Johnson, so weit es die Stimmung der britischen Bevölkerung betrifft.

Archer Daniels Midland, kurz ADM genannt, einer der größten Händler landwirtschaftlicher Güter, wechselt seine Farben. War das Unternehmen bis vor kurzem Anlaufstelle für Landwirte, die ihre Erzeugnisse an ADM verkauften und es dem Unternehmen überließ, diese zu lagern und zu einem günstigen Zeitpunkt an die verarbeitende Industrie zu vertreiben, so sind Landwirte (die größeren zumindest) kenntnisreich, digitalisiert i.E besitzen alle erforderlichen Daten, lagern ihr Getreide selbst und wissen, dass sie den Markt eigenständig bearbeiten können.

ADM stellt sich um, spezialisiert sich auf Tierfutter, Veggie Burger und Probiotics. Angetrieben durch Pandemien und dem daraus erwachsenen Wunsch der Bevölkerung chronische Krankheiten zu vermeiden, da diese dazu beitragen, dass Pandemien tödlicher verlaufen können, steigt der Umsatz aus den neuen Geschäftsfeldern um 50 Prozent pro Jahr. Die originären haben nur einen Zuwachs von rund 7 Prozent, sind jedoch noch immer der größte Umsatzbringer.

Inzwischen arbeiten Nahrungswissenschaftler in einem 18.000 qm grossen Gebäude, dem ADM Science and Technology Center. Hier werden Veggie Burgers, Hamburger aus Gemüse und glutenfreie Winterpizza getestet.

Ich finde es gut, dass mein Blog mich zum Lernen zwingt. So musste ich erst einmal nach Probiotics googeln, Bakterien in Organen, die eine problemlose Verdauung sicherstellen. Gleichzeitig kräftigen sie das Immunsystem. Darauf kommt es den von Pandemien gebeutelten Menschen an. Bakterienstämme werden in Kapseln abgefüllt und verkauft. Irgendwo habe ich gelesen, dass es gar nichts bringt, da die Anzahl der Bakterien in den Kapseln zu gering ist. Schließlich tummeln sich Milliarden von ihnen in unserem Verdaungstrakt. Doch wenn ADM einen Markt dafür ausgemacht hat...

In einem weiteren Beitrag wird festgestellt, dass weibliche Piloten wohl die ersten sind, die von den Fluggesellschaften entlassen werden, wenn diese nach „Last in, first out“ vorgehen. In den letzten Jahren wurden aus gesellschaftlichen Zwängen mehr Frauen Pilot, als es vorher der Fall war.

Dann ein Artikel über die Vermessung des Ozeanbodens. Sea-Kit, England, stellt USV (uncrewed Surface Vessels) her, die auf dem Ozeanen kreuzen und mit 10.000 Sonar Impulsen pro Stunde den Ozeanboden kartographieren. Das wurde erst bei 20 % der Ozeanböden gemacht. Gleichzeitig werden Metalle aufgespürt und eventuell neue Tierarten. Sea-Kit arbeitet mit der KI der kanadischen Firma Teledyne Caris, um die mit Sonar gesammelten Daten zu interpretieren. Wofür man vorher eine Stunde benötigte, schafft die KI in zehn Minuten.

Aktienzocken mit Robinhood App. Geht mit dem Smartphone. Ich zocke nicht, das war mal, halte meine Cisco. Mal sind sie oben, mal sind sie unten. Aber es gibt Dividende. Robinhood, der Startup, über den berichtet wird, spricht Millenials an. Die sind ungeduldiger, fummeln ohnehin an ihrem Telefon herum und jetzt in Covid-Krisenzeiten, noch mehr. Pech nur, dass das System von Robinhood hin und wieder ausfällt und niemand am anderen Ende der Hotline abnimmt. Vor kurzem leerte ein Hacker das Festgeldkonto von 2000 Usern. Ein User verübte Selbstmord, weil er plötzlich einen Minusbetrag von 700.000 Dollar auf seinem Konto sah. In einer Abschiedsnote schrieb er: Ich blicke da nicht mehr durch. Inwieweit Robinhood alle Erwartungen der Kunden erfüllt, findet man vermutlich (ich habe mir das nicht angesehen) über den Video Kanal Kamilah O`Brians, The Focused Spender heraus.

Anscheinend hat Trump sich ins Knie geschossen, als er verkündete, dass er Jobs aus dem Ausland nach Amerika holen würde, indem er die Unternehmen zwänge, Produktionen im Ausland einzustellen und Fabriken in den USA anzusiedeln. Klappt nicht so recht. BW berichtet von Unternehmen, die noch immer ins Ausland (hier nach Mexiko) ziehen. Es ist einfach so, Unternehmen ziehen nicht mehr wegen billiger Arbeitskräfte ins Ausland, sondern dorthin, wo sie die meisten ihrer Produkte absetzen können.

Die Schule in der Covid Krise, gleichgütig in welchem Land, ist ein heisses Thema. In den USA gab es kostenloses Essen für die Kinder. Entfällt bei Home Schooling. In Turin protestiert ein junges Mädchen mit einem Plakat, auf dem es fordert, dass ihre Schule geöffnet wird. Zur Zeit gehen nur die Kleinen zur Schule. Die Grossen müssen draussen bleiben. Dann geht es um die Lehrer in den USA. Einige wollen in die Schule, andere nicht, auch weil nicht genügend getestet wird.

Wie mir scheint, versucht die Business Week, was wie ein neuer Anlauf aussieht, die Lebensverhältnisse von farbigen Amerikanern aufzuzeigen und Stories zu erzählen, wie sie es schaffen sich hoch zu arbeiten. Hier geht es um einen Laden, dessen Inhaber, der Wolle verkauft:

Eine farbige Frau, Adella Colvin, aus dem amerikanischen Bundesstaat Georgia (Ray Charles: Georgia on my mind, alles klar?) strickte gern, kaufte sich Wolle, die sie einfärbte. Nachdem sie von Bekannten darauf angesprochen wurde, dass sie die Objekte, die sie aus ihrer Wolle gestrickt hatte, toll fanden, machte sie einen Etsy-Shop auf. Etsy ist eine Home-Page, in der Menschen, die Produkte selbst fertigen, diese dort verkaufen können. Sie kreierte danach ihr eigenes Online-Geschäft, die Lola Bean Yarn Co., verkauft Wolle und ihre Erzeugnisse online über alle Staaten hinweg.

Vor der Corona Krise gab es etwa 1500 – 2000 Wollläden in den USA. Diejenigen, welche nicht auch den Online-Kanal benutzten, machten zu. Wie viele übrig blieben ist unbekannt, da die Handelsgesellschaft, welche die Daten sammelte, auch dicht machte.

Colvin lernte Gaye Glasspie kennen, eine farbige Verkaufstrainerin aus New Jersey. Die hatte das Stricken durch You Tube Tutorials gelernt. Inzwischen hat sie 40.000 Instagram Followers. (Das bestärkt mich in meiner Absicht, mir Instagram, was ich schon jahrelang auf meinem Smartphone habe, mal anzusehen). Auf jeden Fall kann das Medium dazu beitragen, das Geschäft einer Person anzukurbeln. Auch hier spielt Rassismus eine Rolle. Nach der Ermordung Georg Flöyds wurden von Farbigen geführte Wollgeschäfte von weissen Geschäftsinhabern unterstützt. Wobei es nicht immer klar ist, ob diese guten Taten nur Show sind, um sich ihre eigenen Kunden zu erhalten.

Es gibt noch einige Stories ähnlicher Coleur und die Frage wird gestellt, ob es reicht, Farbige gesellschaftlich hochzuhieven.

Zum Schluss die Besprechung eines Beitrages, der aufzeigt, wie eine Kommune, hier die Stadt Detroit, Mietskasernen mit preiswerten Wohnungen in einer Industriezone mit der Postleitzahl 48217 baut, Wohnungen, die aufgrund ihres Mietpreises von Farbigen bezogen werden. Wenn man zwischen Stahlwerken und Zementfabriken wohnt, der Verkehr an einem vorüber kreischt, dann ist die Luft dort so schlecht, dass auch ohne Corona die Menschen dort sieben Jahre kürzer leben als in anderen Bezirken der Stadt. Lungenkrebsrate ist 27 Prozent höher als anderswo. 80 Prozent der etwa 6000 Einwohner dort sind Farbige, 40 Prozent leben unter der Armutsgrenze und ein Haus kostet ca. 48.000 Dollar. In Kalifornien kosten Häuser eine Million. Hängt, wie man auch hier sieht, von der Gegend ab.



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