Die
Amerikaner haben sich aus Syrien entfernt. Nun, nicht ganz. Heute las
ich in Spiegel Online (SPON), dass sie Truppen in eine Zone mit
Erdölvorkommen verlegen wollen, um die Quellen zu schützen. Vor
wem? Vor der ISIS, wie sie sagen.
Der
Spiegel hat dem Abzug der Amerikaner aus der Zone nahe der Türkei
eine Titelgeschichte gewidmet, und meint, der Sieg der Despoten in
Syrien (Putin, Assad, Erdogan) zerstöre ein Volk, stärke die ISIS
und bedrohe Europa. Das letztere doch wohl nur, wenn Europa Moslems
ungefiltert reinlässt. - Inzwischen haben sich Erdogan und Putin
geeinigt, dass Erdogan für einige Tage nicht gegen die Kurden
vorgehen wird, welche nahe der türkischen Grenze in Syrien lebten.
Es werde eine kurdenfreie Pufferzone eingerichtet. Soweit alles klar.
Doch
dann kommt Verteidigungsministerin Frau Kramp-Karrenbauer mit dem
Vorschlag einer internationalen Syrienschutztruppe. Für einige Tage
wurde im Spiegel-Online im Forum darüber diskutiert mit der
überwiegenden Meinung: Das war wohl nichts. Stimmt ja. Der Drops ist
gelutscht, die Würfel sind gefallen und die Frau hat gezeigt, dass
sie kein Gefühl für Timing hat und wir alle wissen, sie hat auch
kein funktionierendes Heer. In unserer italienischen Zeitung stand
nichts darüber. Gut so. Vollkommen irre – levant.
Der
Essay „Die Demokratie schafft das“ von Dirk Kurbjuweit nimmt die
Ausage eines Exponenten der Protestgruppe Extinction Rebellion als
Aufhänger. Der meinte: „Wenn eine Gesellschaft so unmoralisch
handelt, wird die Demokratie irrelevant“. Mit der unmoralischen
Handlung bezeichnet er die Lahmheit, mit der Regierungen gegen den
Klimawandel vorgehen. Ist was dran, eine koordinierte globale
Anstrengung ist erforderlich, um das Klima zu lassen, wie es ist.
Klappt nur nicht. Und Demokratien werden nicht in Dikaturen
umschlagen, nur weil Extinction Rebellion es fordert.
Kurbjuweit
ist weiterhin für Demokratie. Dauert alles ein bischen länger,
meint er, auch weil jedem die Chance gegeben wird, mitzureden und am
Entscheidungsprozess teilzunehmen. Alles schön und gut, sage ich
nun. Nur wenn sich Regierungen anderer Staatsformen als effizienter
erweisen und auf längere Sicht den Fortschritt für sich gepachtet
haben, wird die Demokratie gar nicht anders können, als sich in eine
Diktatur umzuwandeln, um nicht den Anschluss zu verlieren.
In
einem Artikel über Mikrochips, die sich einige Mitarbeiter des
schwedischen Ablegers des Reisekonzerns TUI implantieren lassen, um
mit NFC (Near Field Communication) Türen öffnen und den Computer
anwerfen zu können, wird auf die Vorzüge und die Bedenken zu dieser
Technologie hingewiesen.
Ich
erinnere mich, dass ich Ende der 90er in den USA Aktien einer Firma
gekauft hatte, inzwischen habe ich den Namen vergessen, die Chips
unter die Haut setzte. Bei Vieh, um entlaufende Kühe schneller
einfangen zu können, und bei Alten, um entlaufende
Altersheim-Angehörige schneller zu finden. Die Chips arbeiteten
natürlich nicht mit NFC; denn das ist nur auf kurze Entfernung, bei
Körperchips 4 cm, wirksam. Die amerikanischen enthielten
GSP-Sensoren.
Mal
abgesehen von China (AliPay und WeChat) sind die nordischen Länder
auch im Bezahlen per Telefon, Karte voraus. Vermutlich wird der
Körper-Chip später auch dafür herangezogen werden. Kürzlich wurde
in Italien der Vorschlag gemacht, auch für Kleinstbeträge die Karte
benutzen zu müssen (BancoMat, Kreditkarte), um den Steuerbetrug
einzudämmen, doch das stiess auf Proteste, weil sich kleine
Geschäfte einen POS (Point-of-Sales – Scanner) für 800 Euro
hätten anschaffen müssen. Verstehe nur nicht, warum die
italienische Regierung sich nicht bei den Schweden erkundigt, wie die
bei der Einführung vorgegangen sind. Unbegreiflich, dass keine
Gruppe loszieht, um sich bei fortschrittlicheren Behörden anzusehen,
wie die arbeiten.
Über
Salvini und dessen Bemühungen um sein Come-Back gibt es einen
Beitrag. Er braucht nur darauf zu warten, dass die jetzige Regierung
implodiert, dann gibt es Neuwahlen. Italienische Regierungen haben es
ja an sich, im Gegensatz zu denen anderer Staaten, keine
Legislaturperiode zu halten. Salvini hat dann die Chance nach den
Neuwahlen die Regierung zu führen. Klar, dass die auch nicht hält,
aber der Cappuccino schmeckt.
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