Coversong Roads

mercoledì, gennaio 28, 2015

Asimov’s Science Fiction, Jan. 2015


Ichgreife Allen M. Steeles Story “The long wait” heraus. Die Handlung ist zäh, die Geschichte erstreckt sich über viele Seiten. Das allein rechtfertigt den Titel. Man benötigt einige Zeit, bevor man sie durchgelesen hat. Es ist eine Familien-Saga. Protag ist Dhanishta Arkwright Skinner.

Es geht um eine mit Geld wohlausgestattete Familie. Danishtas Urgroßvater, ein bekannter SF-Autor, brachte ein mit Embryonen beladenes Raumschiff auf den Weg zu einem Exoplaneten. Die Embryonen wurden von einer Künstlichen Intelligenz betreut, die sich um die späteren Kinder auf dem Planeten kümmern sollte. 
Die Kontroll-Station war in einem alten Observatorium untergebracht, neben dem die Familie wohnte. Es ist bizarr. Die Familie besteht aus Wissenschaftlern. Dhanishtas Mutter, von einem Unfall hirngeschàdigt und depressiv, kümmert sich um die Überwachung mit Dhanishtas Großvater. Ihr Onkel, der mithalf, bekommt eine Professoren-Stelle angeboten und zieht weg. Der Vater geht jeden Tag in die Kneipe und brennt mit einer anderen Frau durch. Ich sage mal: eine typisch amerikanische dysfunktionale Familie.
Dhanishtaselbt, hochintelligent, hat wenig Freunde. Durch einen Mikrometeorhagel wird die Verbindung zum Raumschiff unterbrochen. Um die Story am Ende spannender zu machen. Nähert sich ein Meteor der Erde und droht einzuschlagen. Er hat um einen Kilometer Durchmesser. Das reicht, um die Erde für Jahre zu verdunkeln.
Zum Glück kommt der Vater mit Leuten von der DARPA zurück mit der Kunde, dass der Vater einen Weg gefunden hat, den Koloss abzulenken. Das klappt natürlich.
Und wie schön: Das Raumschiff meldet sich wieder, der Vater versöhnt sich mit seiner Frau. Danishta hat einen Mann gefunden.
Das mit dem Meteoren ist ja aktuell. Gerade ist einer von 400 m Durchmesser in 1,2 Millionen km Entfernung an uns vorbeigeflogen.
Zu dem Thema fällt mir gerade eine Story ein, die ich kürzlich geschrieben hatte. Ich hänge sie hier mal dran.

Von ganz oben 

„Betty, schäl schon mal die Kartoffeln. Frank hackte das Suppengrün, während seine Tochter die Kartoffeln scheel ansah und dann auf ihre Armbanduhr blickte. Sie ist zu blass, dachte Frank. Nun gut, wir haben Winter. Aber als Leseratte kommt sie zu wenig an die frische Luft.

„Ich habe mich mit Antje verabredet. Wir wollen die Hausaufgaben gemeinsam machen. Wirnehmen Monty Pythons `Always look on the bright side of life´ durch. Unser Englischlehrer ist so was von cool.”

„Kenne ich, aber seht euch mal den ´Lumberjack Song´ auf Youtube an. Frank konnte nicht anders, er musste lachen. „Allein, wenn ich schon daran denke. Oder an das ´MinistryofSillyWalks´.

Dann fing er sich und bestimmte „Du bleibst hier. Wo bekommst du sonst schon mit, wie eine zünftige Erbsensuppe entsteht?

„Ich rufe sie schnell an. Betty zückte ihr Handy, wählte, horchte. „Keine Verbindung.

„Nimm das Haustelefon, meinte Frank.

„Es geht nicht, rief Betty aus dem Korridor. „Kein Signal.

„Yappadappadu!, krähte Thomas aus dem Wohnzimmer.

„Noch immer Fred Feuerstein im Fernsehen? Wieso das? Läuft doch schon ein paar Stunden. Warum zeigen sie dann nicht den Road Runner?

„Beepbeep!, rief Betty, kicherte, bearbeitete die Kartoffeln, während Frank Suppengrün zur Erbsensuppe gab, die schon eine Stunde vor sich hin köchelte. 

„Die geschälten Kartoffeln kommen dann dazu, bedeutete er Betty. „Diese Suppe wird mindestens so gut wie eine aus der Gulaschkanone. „

Ein langgezogenes „OK. Frank wischte sich die Hände an der Schürze ab. „Jetzt noch Speck, Majoran, Petersilie und Würstchenscheiben, aber das mache ich dann schon.

„Ich gehe mal rauf zu Antje. Betty verschwand ins Treppenhaus.

„In einer viertel Stunde bist du wieder hier, rief Frank. „Dann wird gegessen. 

„Yappadappadu!  Stundenlang Fred Feuerstein. Da stimmte doch was nicht. Es klingelte. Frank öffnete die Tür. Hanna, seine Frau, gab ihm einen Kuss auf die Wange, als sie eintrat.

„Duftet nach Erbsensuppe. Da komme ich ja gerade richtig. Es klingelte erneut.

Betty kam herein und rief „Das Internet geht nicht!

„Auch im Museum nicht.“ Hanna ging ins Wohnzimmer und sah zum Fenster. „Komisch. Es wird dunkler. Dabei ist keine einzige Wolke am Himmel. Die Administration hat uns nach Hause geschickt. Kam von ganz oben, sagte unser Chef.

„Die Erbsensuppe ist fertig. Betty deck den Tisch!, rief Frank aus der Küche. 

Die Familie löffelte, Fred Feuerstein brauste mit Barney Geröllheimer in seinem Wagen über Stock und Stein. 

„Sag mal, gibt es denn kein anderes Programm?

„Nee, krähte Thomas. „Das ist auf jedem Kanal.

„Aber warum?, Frank sah in die Runde. „Telefon, Internet gehen nicht. Im Fernsehen gibt es Fred Feuerstein auf allen Kanälen. Frank stand auf. „Mal sehen, was das Radio sagt.

„Ach Egon, ich hab ja nur aus Liebe zu dir, aus lauter Liebe zu dir ein Glas zu viel getrunken…“.

„Na?“ Frank blickte fragend in die Runde. „Wer war das? Ich koche nicht nur eine gute Erbsensuppe, sondern bin auch auf deutsche Oldies spezialisiert. Das sind Friedel Hensch und die Cyprys.“

Er blickte auf gelangweilte Gesichter.

Betty rollte mit den Augen.“ArcticMonkeys sind cool.“

„Such einen anderen Sender, schlug Hanna vor. Frank suchte. Es gab keinen.

„Ham se nich, ham se nich, ham se nich ne Braut für mich?

„Bully Buhlan, rief Frank triumphierend. „Das waren die Zeiten, als alles noch adrett und

übersichtlich war. Es war die Zeit der Moderne.“

Hanna stand auf und schaltete das Radio aus. „Tja, Nierentische und Tütenlampen.“

„Das war ein Durchbruch im Design.“ Franks Augen leuchteten. „Opa war immer ganz begeistert, wenn er von diesen Zeiten redete. So ein Gefühl spürt heutzutage niemand mehr. Wenn das Internet wieder geht, seht euch mal Jaque Tatis Film `Mon Oncle` an.“

 

Fred Feuersteins Wagen holperte mit dem Haustier Dino auf dem Rücksitz durch die Steinwüste.

„Mensch und Dinosaurier. Das passt ohnehin nicht zusammen, nörgelte Hanna. „Die Szenen spielen in der Steinzeit, die vor rund 2,6 Millionen Jahren begann. Und nun Dino. Das stimmt hinten und vorne nicht. Saurier hatten mit Menschen nichts am Hut, weil es die noch gar nicht gab. Aber Frank, mit der Erbsensuppe hast du dich wieder übertroffen. Hanna nahm einen Nachschlag.  

„Erbsensuppe“, erzählte Frank. „Dazu fällt mir etwas ein. Als Soldat beim Bund war ich mal fußkrank, konnte nicht ins Feld und hatte Küchendienst. Wir fuhren Kübel mit Erbsensuppe zu den Soldaten im Manöver…“

„Und du hast dich, da die Deckel nicht dicht waren, hinten im Unimog“, unterbrach ihn Hanna,

„auf die Deckel gesetzt, damit die Suppe nicht aus den Kübeln schwappte und deinen Hintern mit Erbsensuppe verkleistert. Frank, das hast du schon hundertmal erzählt. Aber wieso wird es auf einmal so finster?“

Die Kinder kicherten. Hanna stand auf, ging zum Fenster und sah in den Himmel. Vor die Sonne hatte sich ein dunkles Objekt geschoben. 

„Komisch, es sieht so aus, als würde es an den Seiten brennen. Das ist, das ist“, stotterte Hanna und sah mit aufgerissenen Augen in die Runde. 

„Was ist denn nun!?“ Frank drehte sich um. Der Fernseher war plötzlich stumm und zeigte das  Gesicht eines Mannes. Er war alt, lächelte verkniffen, machte den Eindruck, als wolle oder könne er nicht in die Kamera sehen. Dann öffnete er den Mund.

  „Meine Damen und Herren. In einer Viertelstunde wird ein Meteorit einschlagen. Sein Umfang übertrifft die Ausmaße Deutschlands. Wir hatten alle Kommunikationsmittel abgeschaltet, um Sie nicht zu alarmieren; denn eine Flucht ist sinnlos. Die Bundesregierung hat in ihrem Ausweichquartier die Arbeit aufgenommen.

Nehmen Sie Proviant mit, wenn Sie sich in Ihre Keller begeben. Denjenigen, die keinen Schutzraum besitzen, wird empfohlen, sich unter einen Tisch zu legen oder den Kopf mit einer Aktentasche zu schützen. Wohlgemerkt, kein Aktenkoffer.“ Das Lächeln war aus dem Gesicht des Mannes verschwunden.

„Und damit beenden wir unser Fernsehprogamm.“ Stimmengewirr. Es polterte, als würde ein Sitz umgestoßen. Der Bildschirm flimmerte.

  Frank blickte auf seine Frau, die durch ihn hindurch sah.

  „Betty!“, rief er. „Wo ist sie?“ 

  „Hoch zu Antje!“, antwortete Thomas.

  „Los, los!“, brüllte Frank. „Wir müssen in den Keller. Ich stopfe ein paar Crackers, eine Taschenlampe und ein paar Wasserflaschen in die Reisetasche. Ihr geht schon mal nach unten.“

Seine Frau hatte sich gefangen und zog Thomas hinter sich her, als sie die Wohnung verließ.

Frank füllte die Tasche mit Ess- und Trinkbarem und rannte ins Treppenhaus.

  Türen zum Treppenhaus wurden unter Geschrei, Zetern und Jammern aufgestoßen. Antje kammitFamilie und Betty gemächlich die Treppehinab, sang: „and always look on the bright side of life”. Dann pfiffen sie. Ein “Yappadappadu” schallte von unten herauf.

  Die alte Frau Bretzel kam aus ihrer Wohnung, schloss die Haustür ab und fragte: “Herr Frank. Ich habe nur einen Boden, können Sie mich mit in Ihren Keller nehmen?“

„Klardoch“, meinte der und fiel in den Song ein „For life is quite absurd and death´s the final word you must always face the curtain with a bow…”

“Es wird stürmisch. Aber keine Sorge, erst nach dem Einschlag”, munterte er Frau Bretzel auf.

  „Dann ist ja gut.“

 

 

 


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