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lunedì, novembre 08, 2021

Business Week, June 28, 2021

 


Letzten Montag hatten wir in Italien einen Feiertag. Hat irgendetwas mit Toten zu tun. Das konnte man schon daraus ersehen, weil so viele die Friedhöfe mit Blumensträußen besuchten. Nach Feiertagen kommt die Post mit einer Geschwindigkeit voran, die der von Gletschern gleich kommt. Der Spiegel kam vorige Woche nicht, die Business Week schon seit mehreren Wochen. Aber die Erde kreist noch immer um die Sonne. Damit gebe ich mich zufrieden.

Ein Journalist der Business Week interviewte Nicolas Maduro, Präsident von Venezuela, der ihm sagte, er würde seine Einstellung und die daraus folgenden Aktivitäten an die Gepflogenheiten des Westens anpassen. Inzwischen haben wir November, und Aufregendes ist nicht passiert.

In Indien gibt es "kiranas", 20 Millionen kleine Läden, die den Bedarf der ländlichen Bevölkerung befriedigen. Sie stellten eine Symbiose mit den Versanddiensten Amazonas, Reliance Industries und Flipkart her und geben größere Aufträge an sie ab. Die Kirana-Eigentümer brauchen nicht ihre Geschäfte zu schließen und zu Märkten zu laufen, um gewünschte Artikel aufzuspüren, sondern lassen sich von den Versandhändlern beliefern. Die wiederum finden es gut, jetzt über Kiranas den Markt für Indiens Hinterland aufzurollen.

MercadoLibre ist die größte E-Kommerzplattform in Südamerika. Die liefert nicht nur aus, sondern entwickelte einen Fintech-Zweig, der als Katalysator für Zahlungen mit Apps oder QR Codes dient, die rasant ansteigen. 60 % der Einnahmen MercadoLibres stammen inzwischen aus Fintech.

Dazu gehört Händler, die bei MercadoLibre einkaufen, mit Kartenlesern auszustatten. Endverbraucher können sich eine Walletapp für das Telefon herunterladen. Die kein Bankkonto haben, können, je nach Kreditwürdigkeit, von MercadoLibre einen Kredit bekommen. Es ist jedoch anzunehmen, dass das sich stark entwickelnde Online-Geschäft einen Rückschlag erleidet, wenn die Pandemie abschwächt.

Facebook wurde schon vor längerer Zeit von einigen als zu mächtig wahrgenommen. Hier gibt es nun einen kurzen Bericht über einen US-Milliadär, Frank McCourt, der unter dem Namen Project Liberty 100 Millionen Dollar spendete, um Facebook mit einer auf Blockchain basierender Social Media Platform Konkurrenz zu machen. McCourt ist der Auffassung, dass Facebook monopolisiert, es gäbe zu wenig Konkurrenz. Mit dem Project Liberty wolle er mehr Auswahl schaffen. - Kritiker meinen, dies sei zu spät. Die Freunde hätten sich nun schon mal alle auf Facebook niedergelassen.

Tja, sag ich mal: Der Network Effect.

Gamestop wurde geshorted, ebenso wie die Kinokette AMC Entertainment Holdings. Gerade in der Pandemie werden Spiele online gekauft, Kinoketten mussten Kinos zumachen. Kein Wunder, wenn Hedgefonds auf sinkende Gewinne und Aktienkurse spekulieren. Das geht so: Jemand borgt sich von einem Money Manager Aktien, die er shorten will. Er verkauft die Aktien, wartet darauf, dass ihr Kurs sinkt und kauft die Aktien zu dem gesunkenem Kurs zurück. Die Differenz sackt er ein. Dann gibt er die Aktien an den Money Manager zurück.

Klappte bei Game-Stop und AMC nicht, denn eine Reddit-Gruppe pushte den Preis der Aktien hoch und verhalf den Hege Funds zu herben Verlusten.

In China wurden große Fintech-Gesellschaften von der Regierung reglementiert. Das ist inzwischen kalter Kaffee. Zu den Fintechs gehörten Alibaba, Tencent Holding, JD.com, ByteDance, Didi Chuxing. Hätten sie zu jenem Zeitpunkt auch mit Evergrande machen müssen.

Eine große Anzahl von US-Amerikanern erhielt während der Pandemie keine finanzielle Unterstützung von den Behörden. Die Gründe waren von Staat zu Staat unterschiedlich. Antrag zu spät eingereicht, Nebenverdienst zu hoch etc. etc.

People for Ethical Treatment of Animals (PETA) ist in Indian sehr aktiv und hat in dem indischen Pràsidenten Modi einen Verbündeten, da für Modi als Hindu Kühe heilig sind und in verschiedenen Staaten dort das Schlachten von Kühen und männlichen Kälbern nicht erlaubt ist. Die PETA setzt noch einen drauf und behauptet, dass Kühe durch künstliche Besamung vergewaltigt werden.

Amul, die größte sich auf Kühe spezialisierende Kooperative wehrt sich und fordert Modi auf, PETA aus Indien hinauszuwerfen, da diese im Auftrage ausländischer Fleischproduzenten in Indien eingesetzt wird. Der Kampf ist noch nicht entschieden.

Es gibt einen 6-seitigen Bericht über das im Suez-Kanal stecken gebliebene Containerschiff. Ich übergehe den mal, da sich das Schiff wieder freigeschwommen hat.

Und nun etwas über einen Füllfederhalter klauenden Staatsanwalt. OK, leicht übertrieben, zur Zeit der Tat war Ken Paxton State Senator von McKinney, einer Kleinstadt in der Nähe von Dallas. Der Füllfederhalter, oder war es ein Kugelschreiber?, war ein 1000 $ Mont Blanc, den Joe Jobplin, ein Anwalt auf dem Sicherheitsband eines Gerichtsgebäudes hatte liegen lassen. Paxton ist jetzt Generalstaatsanwalt in Texas und Trump Fan. Nuff said.

Hire and fire gilt noch immer in den USA. Das Konzept bekommt Dellen. Beispiel: Fast Food Unternehmen Chipotle feuerte eine Kellnerin, weil sie nie lächelte. Gewerkschaften bemühen sich, in New York zumindest europäische Verhältnisse zu schaffen und zu erwirken, dass erst einmal Verwarnungen ausgesprochen werden, bevor Mitarbeiter ihr Arbeitsverhältnis verlieren. Das impliziert, das Gründe vorliegen müssen, die über ein "nicht lächeln" hinausgehen.


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