Coversong Roads

domenica, novembre 04, 2018

Alfred E. Van Vogt: Al di lä del futuro




A.E. Van Vogt, eine SF-Legende, war etwas älter als ich, geboren 1912, gestorben 2000, las ich ihn schon auf englisch, als ich 16 bis 20 Jahre alt war. Ich fing als Einzelhandelskaufmannslehrling, kontorbetont, in Hamburg an zu arbeiten bei dem Conwa Grossovertrieb, der mit der Stilke GmbH verbunden war. Diese unterhielt Pressestände an den Bahnhöfen in Westdeutschland. Wir führten ausländische Zeitschriften und Bücher ein. Darunter befanden sich die amerikanischen Signet, Fawcett und Ace Taschenbücher. Es war eine Menge SF dabei. Sie war der Auslöser, der Trigger, SF-Fan zu werden, dem Science Fiction Club Deutschland (SFCD) beizutreten und mit anderen Fans die Science Fiction Gemeinschaft Hamburg (SFGH) ins Leben zu rufen und das Fanzine NOVA herauszugeben. In jener Zeit las ich auch A.E. Van Vogt. Toll, dass ich ihn noch einmal zwischen die Finger bekommen habe, wenn auch auf italienisch.

Was ich seinerzeit von ihm las, ließ mich zu der Überzeugung kommen, dass er nur Space Operas schriebe. Doch hier im 23. Jahrhundert wird die Erde von Martin Lilgin, einem Diktator beherrscht. Lilgin hat sich durch Schlauheit und Härte an die Spitze einer Diktatur gesetzt, welche die Erde beherrscht. Niemand wusste, wie lange schon. Die es hätten wissen können wurden von Lilgin exekutiert. OK, es gab zwei unter ihm, Nummer 2 und 3, die wie es sich später heraus genau so alt waren wie der Diktator, um die 220 Jahre. Der Professor, der das Verjüngungsmittel erfand, wurde eliminiert, nachdem Lilgin heraus bekam, wie es funktioniert.
Das Setting war der Palast Lilgins, eingebettet in die Stadt der Kommunikation. Lilgin hatte zwar alle ausgelöscht, die gegen ihn rebelliert hatten oder seinen Anordnungen nicht folgten oder die bizarren Gesetze übertraten, doch hatte er auch als Sozial-Ingenieur die Menschheit so kalibriert, dass sie nicht mehr wuchs, genügend Nahrung hatte, nicht mehr krank wurde und emotional stabil war. Er hielt sich sogar einen Hofnarren, der ihm widersprechen durfte.
Die Handlung begann damit, dass Professor Higenroth, der das Pervasive System erfunden hatte, mit dem man große Strecken in 0 Sekunden zurücklegen und Bilder entfernter Gegenden und Personen auf Wänden und anderen flachen Objekten abbilden konnte.
Higgenroth wurde vom Staat aufgefordert, sich auf seine Enthauptung vorzubereiten, wie es in den Statuten der Staatsreligion festgelegt war. Es wurde erwartet, dass sein Wissen automatisch in die Hirne seiner Studenten überfließen würde. Und damit auch das KnowHow über das pervasive System. Darüber hinaus wurde er angehalten, mit seiner Frau ein Kind zu zeugen, in das auch das Wissen über das Pervasive System übertragen werden würde.
Orlo, das Kind, wurde im Krankenhaus ausgetauscht, wuchs auf und in den Palast des Diktators berufen. Die Leitung der Stadt der Kommunikations wurde ihm angeboten. Im Laufe der Handlung gelang es ihm, das Pervasive System zu benutzen, Wissenschaftler auf seine Seite zu bringen und den Diktator wissen lassen, dass er diesem nicht ausgeliefert sei.
Beim Lesen dieses Buches dachte ich an Nordkorea und China, und dann auch an Saudi-Arabien. Dort gibt es Komponenten, die in dem Buch angedacht wurden. Tötung von Gegnern, Überwachung durch Gesichtserkennung und Kontrolle des Internets.
Lilgin hat Millionen umbringen lassen. Dagegen sind Nordkorea, China und Arabien noch zahm. Es ist jedoch wahrscheinlich, dass die Menschheit schließlich von Diktatoren beherrscht wird, wenn die Maschinen nicht vorher die Diktatoren umbringen. Aber das mitzubekommen, ist mir nicht mehr vergönnt.
A.E. Van Vogts „Al di lä del Futoro“ (Future Glitter, 1973) war Food for Thoughts.









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