Coversong Roads

sabato, dicembre 27, 2014

Pegida


Pegida. Von ihr bekommt man in Italien nicht viel mit. Und die letzte Montags-Demonstration war abgesagt worden. Ich meine auch, die Wut verpufft. Aber die Argumente dieser Leute, die ich im SPIEGEL-Online gelesen hatte, konnte ich nachvollziehen. Sehen wir sie uns mal an.

Keine Sharia in Europa.  

Alibaba und die 40 Dealer, Ausweisung sofort. Bei uns sind es Nigerianer, die Koks verkaufen. Klar. Alle sollten abgeschoben werden, die straffällig geworden sind.

Ich finde die amerikanischen Einwanderungsbestimmungen ok. Dort darf nur derjenige bleiben, dem ein Job angeboten wurde. Ohne Job wäre auch ich nur als Tourist reingekommen. Ohne Arbeitsvisum oder Greencard hätte ich spätestens nach drei Monaten wieder zurückfliegen müssen.

Schluss mit der Staatspropaganda.  GEZ abschaffen. Lol, GEZ abschaffen, yayyy.

Stopp mit Waffenexporten. Je mehr Waffen wir exportieren, desto mehr Flüchtlinge kommen hierher. Gesicherte Erkenntnis. Das gilt aber nur, wenn andere Staaten auch keine Waffen mehr exportieren. Zur Zeit hat jeder dritte Kindsoldat eine Kalaschnikov in der Hand.

Ein anderer sagt: Ich habe Angst, dass die NATO uns gegen Russland in den Krieg treibt. So schlimm wird es wohl nicht werden, aber Russland in die Ecke zu boxen ist auch nicht die feine englische Art. Man hätte länger miteinander reden müssen, obwohl die Frau Merkel, und das ist ihr anzurechnen, es ja mehrere Male versucht hat. Berlusconi und Putin. Da wäre sicher etwas bei rausgekommen. Nun steht Berlusconi nicht im guten Ruf wegen seiner Bunga Bunga Geschichten. Er hat es übertrieben. Aber mit Putin kann er gut und Berlusconi zu bitten mit Putin einen Plan auszubaldowern, der das Gleichgewicht im Osten wieder hergestellt hätte, wäre einen Versuch wert gewesen.

Und so geht es weiter in diesem Sinne. Und jetzt setze ich auch noch einen drauf. Moscheen werden in Deutschland zugelassen. In Arabien nicht und in Afrika werden Christen abgefackelt.

Dazu würden sicher einige sagen: Man kann Deutschland doch nicht mit diesen Ländern vergleichen. Sollte man aber.

Was mich an Pegida stört, ist die Dumpfheit. Proteste allein reichen nicht. Man muss in eine Diskussion mit Gegnern eintreten, Kurzgeschichten, Romane, Theaterstücke schreiben, in denen Konflikte mit Moslems aufgearbeitet werden. Ein Thinktank sollte Lösungen für unterschiedliche Szenarien bereitstellen und diese für Eventualitäten vorhalten.

Sagen wir mal:

  • Die Halsabschneider haben sich zwischen die Flüchtenden gemischt und beginnen ihr mörderisches Handwerk in der Bundesrepublik.
  • Hunderte von Asylanten werden in Afrika vorsätzlich mit Ebola infiziert und auf die Reise nach Europa geschickt.
  • Rechte Gruppierungen vereinnahmen Mitglieder von Pegida und bilden Gruppen aus, die Jagd auf Moslems machen.
  • In Moscheen und/oder christlichen Kirchen wird breitflächig in Deutschland Feuer gelegt.
  • Die Zahl der Ehrenmorde erhöht sich dramatisch.
     
    Die Form von religiöser Feindschaft, wie sie von der ISIS praktiziert wird, erinnert mich an Kämpfe, die Ameisenstämme untereinander austragen. Menschen fallen in Primitivität zurück und übereinander her. Mir fällt dazu das Buch A new Kind of Science von Stephen Wolfram ein, der unser Universum als durch mathematische Gleichungen Auflösbares ansieht. Den Aktivitäten der ISIS müsste dann mit Mathematik begegnet werden. Auf einer Seite der Gleichung manipulieren geht nicht. Die zweite Seite muss auch behandelt werden. Wenn also eine Kirche in Afrika angezündet wird, sollte auch eine Moschee in Europa dran glauben. Wenn Frauen im Irak verschleppt und an ISIS-Krieger verheiratet werden, sollten moslemische Mädchen einen Stiernacken der Neo-Nazis bekommen.
    In diesem Zusammenhang halte ich die U.S.-amerikanische Vorgehensweise für robust. Dann, wenn Polizisten den Kaugummi von einer Backe in die andere schieben, mal eben einen Farbigen erschießen und dann nachsehen, ob der nach einer Waffe greifen wollte. So stelle ich mir das auch bei den Drohnenkriegern vor, die am Bildschirm sitzen, die Drohne in einem Haufen von Zivilisten explodieren lassen in der Hoffnung, dass auch ein paar Terroristen darunter sind. Das ist sicher nicht das Gelbe vom Ei aber die sicherste Methode, um reinen Tisch zu machen.
    So etwas von mir geschriebenes würde zu einem Aufschrei führen, wenn dieser Blog einen größeren Leserkreis hätte. Mir stellt sich die Frage: Wo kommt es her, dass so ein Szenario in einem Buch oder Theaterstück Applaus fände, während etwas derartig lässig in einem Blog daher gesagtes abgelehnt worden wäre? Das müsste näher untersucht werden. Dreißig Kilometer brauchte ich, um in Ferrara die Universitätsbibliothek aufzusuchen. Dazu habe ich keine Lust. Vermutlich hätte ich philosophische Schinken zu durchforsten. Das Thema der Moral und deren unterschiedliche Stellenwerte in Bezug auf Kunst und daher gesagtes ist jedoch eine Untersuchung wert.  
     

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