Coversong Roads

mercoledì, gennaio 15, 2025

Der Spiegel v. 4.1.2025


Finger weg von unserer Demokratie, Herr Musk!“. Lol, das erinnert mich an eine Überschrift des Spiegels während Trumps erster Präsidentenzeit. Die hieß glaube ich „So nicht, Herr Trump!“.

Jetzt ist es der jetzige Wirtschaftsminister Deutschlands Robert Habeck, der in einer neuen Regierung Kanzler werden will. Aussichtslos, und irrelevant wie die Meinung, als ob Musk an Deutschland etwas liegt. Was der sieht, ist ein Haufen von Nulpen, die trotz 2000-Mann Ministerien nichts auf die Reihe kriegen. Bei Amerikanern sieht es besser aus. Die haben Biss, erzielen Ergebnisse. Aber nur in einigen Bereichen. Gestern sah ich im italienischen Fernsehen, dass die USA nur 10 Canadair für die Brandbekämpfung im Land haben. Es gibt im jeden Land etwas, worüber man sich aufregen könnte. Habe ich jedoch keine Lust dazu. Damit übergehe ich auch das Habeck Interview. Deutschland hat sicher gute Leute, eine ganze Reihe von Forschungsanstalten, Universitäten. Nur Politiker laufen im Quadrat und blockieren sich gegenseitig.

Dass Musk zur Wahl der AfD aufruft, ist logisch. Er sieht, dass gängige Parteien in Deutschland nichts zustande bringen, obwohl sie Teil einer Regierungskoalition sind. So bleibt doch nur: Lass die AfD mal ran. Nur sind die genau so bescheuert. Und eine undifferenzierte Meinung über Ausländer, die keine Ausnahmen zulässt, kann Deutschland noch weiter vom Rest Europas entfernen, wenn diese Talente aus dem Ausland bei sich arbeiten lassen.

So, jetzt aber genug mit der Politik.

Syrer-Ärzte in Deutschland. Das finden die AfD und deren Anhänger sicher nicht so gut. Ich bin sicher, auch dort wird es Leute geben, die einsehen, dass Deutschland ohne ausländische Fachkräfte aufgeschmissen ist.

Auf dem Arbeitsmarkt in Deutschland sieht es nicht so gut aus. Hier gibt es einen Beitrag über einige Arbeitnehmer, die ein gutes Gehalt bekommen, jedoch wissen, dass ihr Arbeitsplatz in Gefahr ist. Das ist in unserer Gegend, wo ich wohne, noch schlimmer. Es gibt nur eine große Fabrik vor Ort, und wenn die Konkurs macht, gibt es ein Problem, die Leute woanders unterzubringen. Man sollte sich auf ein Fach spezialisieren, dass erlaubt, in möglichst vielen Unternehmen unterkommen zu können.

Nun etwas im Spiegel über Aleph Alpha. Ein deutscher AI-Startup, von dem der Normalbürger nur liest, weil etwas über ihn im Spiegel steht. Warten wir ab, wie sich das Unternehmen entwickelt. Es hat mächtige, mit milliarden Dollars gefütterte Konkurrenten.

In Indien sind inzwischen Lieferdienste aufgetaucht, von denen man in 15 Minuten beliefert wird. Ich google nach Swiggy. Die Seite sagt mir, „wir sind noch nicht bei Ihnen, hoffen aber, dass wir sie bald beliefern können.“ Jo, die kommen sicher mal nach Reno Centese, lol.

Ein Artikel über Syrien. Schon gut, dass sich die neuen Machthaber dort zurückhalten und erst mal ihren Laden in Ordnung bringen wollen. Ob das so bleibt, weiß wohl niemand.

Ein Beitrag, der beschreibt, wie ein chinesischer Buchhändler die Liste der chinesischen Autoritäten von Shanghai ignoriert, auf der Autoren standen, deren Bücher nicht mehr verkauft werden durften. Die schrieben über Demokratie und Rechtsstaat, Feminismus, Tibeter. Dann muste er sein Geschäft schließen, zog in die USA und machte die Buchhandlung in Washington wieder auf.

Ist schon gut, dass keiner bei Rot über die Strasse marschiert. Doch bei Bücherverboten übertreibt die chinesische Regierung.

Dann gibt es in Mexiko Unternehmen, die das Behandeln psychischer Krankheiten in ihrem Businessplan haben. Dazu werden psychedelische Drogen angeboten. Das Geschäft läuft.

Wie ein pensioniertes Rennpferd auf einer Wiese in Brandenburg, ungepflegt verhungert. Und keine Sau kümmert sich darum. Wahnsinn.

Es gibt gute Ideen in Deutschland. In diesem Beispiel hat eine Professorin an der Friedrich-Schiller Universität in Jena ein Startup gegründet, in dem sie eine andere Art Künstlicher Intelligenz entwickelt. Ihr geht es darum , einen Computer Chip herzustellen, der aus künstlichen Synapsen besteht. Memresistor genannt, besitzt er eine Erinnerung. Und das ist neu. Es wird daran gedacht, eine Fähigkeit wie diese in Künstliche Intelligenz zu integrieren. Das liest sich doch erst einmal gut, oder? Nur fehlt das Datum der Einsatzbereitschaft. Und wer arbeitet auch an diesem Verfahren? Koreaner, Chinesen? So wird das nichts, Leute. Wie sagte Andy Grove von Intel? „Only the paranoid survive.“

Unter der Überschrift „Freakshow des Lebens“ stellt Biologe Richard Dawkins das Beispiel einer Netzhauf vor. Hier geht es um den Blinden Fleck. Eine Sehstörung wäre das Ergebnis, hätte im Laufe der Verbesserung des Auges nicht das Gehirn verstanden, den Blinden Fleck zu ignorieren. Im Artikel wird darauf hingewiesen, dass der Blinde Fleck bei dem Anfang der Konstruktion von Sehzellen keine Rolle spielte. Er wurde bei der Entwicklung des Auges jedoch ständig mitgeschleppt, ohne dass ein Upgrade möglich war. Die Natur macht keine Upgrades. Ergebnis: Es werden bizarre Konstruktionen mitgeschleppt, die zu Anfang durchaus Sinn später jedoch Unsinn machten und dann im Rahmen der eierlegenden Wollmilchsau ihren Dienst verrichteten.

lunedì, gennaio 13, 2025

Newsletters


Aus CNBC – Investing in Space:

In den USA baut sich ein zweites Schwergewicht in der Raumfahrt auf: Blue Origins New Glenn. Eine 30-Stockwerk hohe Rakete, breit genug, um 3 Schulbusse zu transportieren und als wieder verwendbares Raumfahrzeug entworfen, ist bereit, in die Atomosphäre zu steigen.

Warten wir ab, ob das Ding in die Luft fliegt (explodiert). Wenn nicht, sind für dieses Jahr zehn Starts vorgesehen.

Toyota investierte in Interstellar Technologies. Sie bauen orbitale Raketen.

Eine NASA Bodenstation wird aufgrund der Los Angeles Brände geschlossen.

Aus Healthcare Brew:

Alkohol stehtt in den USA nach Tabak, Fettleibigkeit als Krebserzeuger an dritter Stelle.

Einige amerikanische Krankenversicherungen behaupten, manche Prothesen seien vom medizinischen Standpunkt gar nicht notwendig. (Kapitalismus hat auch seine Nachteile)

Aus Bloomberg UK – The Readout:

In Schottland entstehen 40 % der Windenergie. Dort werden jedoch weniger als 10 % an Energie verbraucht. Die Frage taucht auf, wie soll in Schottland der Strompreis aussehen?

Aus Bloomberg – Business of Space:

NASA kalibriert Uhren auf Mondzeit.

NASA legt den Termin, Bodenproben und Steine vom Mars auf die Erde zu bringen, von 2026 für das Jahr 2035 bis 2039 fest.

Iran will im März fünf bis sechs Satelliten in die Erdumlaufbahn bringen.

Aus Bloomberg Prognosis:

Zumindest in den USA ist es so. Untersuchungen ergaben, dass in einigen generischen Medikamenten der Wirkstoff nicht in der gleichen Menge vorhanden ist, wie im Original. Dies wurde bei Pillen festgestellt, die gegen Multiple Sclerose wirken sollen. Es wird empfohlen, auch andere Medikationen zu untersuchungen und abweichende generische Mittel aufzulisten.

Aus Bloomberg – Morning Briefing:

Abgesehen davon, dass Metas CEO Zuckerberg das Fact Checking bei Facebook aufgegeben hat, (finde ich gut, denn wenn die Dödel auf Facebook alles glauben, was da geschrieben wird, ist denen ohnehin nicht zu helfen), wird die Aufmerksamkeit der User auf seine 900.000 $ teure Greubel Forsey Uhr gelenkt. Meine kostete 60 Euro und zeigt auch die Zeit an. Es gibt also billigere.

In der Nähe von Corpus Christi baut Elon Musk eine massive Lithium Raffinerie. Sie wird 8 Million Gallons Wasser (32 Millionen Liter) pro Tag verbrauchen. Einige Bürger sind besorgt.

US-Präsident Biden macht einen letzten Versuch, AI-Chips mit einer zusätzlichen Runde Restriktionen von China fernzuhalten. Doch die Kühe sind schon aus der Scheune. Sehen wir ja an Deep Seek, einer chinesischen AI.

Elon Musk hatte zu Anfang vor, die US-Verwaltung um 2 Billionen (europäische) $ zu schrumpfen. Nun meinte er, eine gute Chance bestünde auf eine Reduzierung um 1 Billion $

Der Luxus Sector (LVMH) Umsatz ist im vergangenen Jahr aufgrund der chinesischen Zurückhaltung um 13 % geschrumpft.

Aus Bloomberg – Balance of Power:

In Vietnam wird geplant, wofür Musk in den USA vorgesehen ist. Verschlankung der Verwaltung. Eine zwanzig prozentige Reduktion der Ministerien, Agenturen und Beamten.

Während in Argentinien unter Milei der Optimismus steigt, was die dortige Ökonomie betrifft, ist es in Brasilien unter Lula genau umgekehrt.

Junge Angestellte und Arbeiter zahlen dafür vorgesehene 200 $ nicht in die Rentenkasse ein. Negative Auswirkungen auf zukünftige Rentenauszahlungen werden befürchtet.

Aus Morning Brew:

Befürchtungen gibt es genug. Hier eine weitere: Aufgrund der steigenden Anzahl verbrannter Häuser in Los Angeles wird befürchtet, dass dieser Brand die Versicherungsgesellschaften ausblutet und diese nicht zahlen können.

Aus The Rundown AI:

Forscher der Columbia University entwickelten einen General Expression Transformer (GET), der die genetische Formung jeder menschlichen Zelle voraussagt. Die AI wurde anhand von 1.3 Millionen Zellen menschlichen Gewebes trainiert, so dass sie in der Lage ist auch die Expressionen von Zellen vorauszusagen, die sie vorher nicht kannte. 94 % ihrer Aussagen treffen zu. Dies, damit wird gerechnet, wird die Erforschung genetischere Krankheiten und Krebsarten beschleunigen.

Aus Bloomberg – Evening Briefing:

Um alte Kohlekraftwerke abzulösen plant Polen ein neues Atomkraftwerk bis 2036 fertigzustellen.

Aus Next Africa:

In der Demokratischen Republik Kongo wurde eine Stadt durch die M23 Militia eingenommen, die auf einer wichtigen Handelsroute liegt. Es geht vor allem um Coltan, ein Metall, das für Smartphones benötigt wird. Das abgebaute Coltan wird über Ruanda vertrieben.

Aus TechCrunch:

Indien versucht sich von westlichen Zahlungsmethoden wie VISA u. Mastercard mit einer eigenen , United Payments Interface System, mit erstaunlichem Erfolg zu lösen. - Die Jungs holen auf.

domenica, gennaio 12, 2025

Kurzgeschichte: Der Astronom (Eine Horsdorp Story)


 

Zischend schlossen sich Türen. Der Bus fuhr an. Eine alte Frau hielt sich am Haltegriff fest, als sie die Stufen zum Gang emporstieg. Der einzige Fahrgast, zugestiegen an der letzten Station vor der Endstation.

Es war kalt. Der Bus ratterte eine von Kastanienbäumen umsäumte Landstraße entlang. Die Frau blickte zum Fenster hinaus. Neben der Straße floss die Wümme dahin, behäbig, dann von der Fahrbahn überquert, durchschnitt die Landschaft, verlor sich am Horizont. Das gelbe Schild mit der Aufschritt Horsdorp an der Wümme, Kreis Dünkelskirchen in Sicht: der Bus verringerte sein Tempo, fuhr am Autohändler so wie an der Apotheke vorbei und hielt vor dem Gasthof „Zum roten Ochsen“. Endstation.

Die Frau stieg unbeholfen aus dem Fahrzeug, während der Fahrer das Richtungsschild austauschte. Danach kletterte auch er aus dem Bus und ging in die Gaststube. Durch die Butzenscheiben drang gedämpftes Tageslicht, warf Schatten der Fensterkreuze auf den Tresen, hinter dem eine Frau wirtschaftete. Mürrisch wandte sie sich um.

Der Fahrer setzte sich an einen Tisch. Er war der einzige Gast.

„Guten Tag, Anna. Einen Kaffee bitte. Wie geht’s denn so?“

„Frag mich nicht, Otto. Frag mich nicht.“ Anna goss den Kaffee in eine Tasse, nahm ein Stück Kuchen aus der Glasvitrine.

„Trauerst du immer noch deinem Ex hinterher? Das solltest du dir abgewöhnen. Denk an was anderes, schaff dir ein paar Hobbies an.“ - Anna schien schlecht gelaunt, als sie die Tasse mit dem Kaffee, den Teller mit dem Kuchen vor ihn auf den Tisch stellte. Ihr Gesicht hellte sich auch nicht auf, als er aufstand und seinen Arm um sie legte.

„Anna, du weißt, auch ich bin allein. Aber ich habe immer etwas um die Ohren. Der Astronomiekurs an der Volkshochschule von Dünkelskirchen. Interessant, und man lernt nette Leute kennen. So etwas solltest du auch machen.“

„Zwei mal die Woche dreißig Kilometer mit dem Bus. Das hat mir gerade noch gefehlt.“

„Und,“ Anna löste sich aus seinem Griff. „Und außerdem habe ich keine Zeit. Auch wenn hier nur am Wochenende Betrieb ist, wir machen erst gegen Mitternacht Schluss. Wenn ich nach Hause kommte, bin ich so aufgedreht, daß es mir schwerfällt einzuschlafen. Der Kuchen ist von mir. Brauchst du nicht zu bezahlen.

„Danke,“ erwiderte Otto mit vollem Mund. „Du bist so nett zu mir. Was hälst du davon, wenn ich dich mal an deinem freuen Abend besuche?“

„Ich weiß nicht recht.“

Sie sagt nicht nein, dachte Otto.

„Nun sag schon ja. Für mich sind dreißig Kilometer ein Klacks. Ich bin Autofahren gewohnt.“

Anna blickte Otto prüfend ins Gesicht.

„Nun gut, dann sagen wir nächsten Dienstag gegen sieben Uhr abends. Ich schreibe dir noch meine Adresse auf.“ Anna zog einen Kugelschreiber aus der Schürzentasche, griff nach einem Bierdeckel.

„Hier ist sie. Du brauchst zu Hause nichts zu essen. Ich werde dir etwas kochen.“

Otto steckte den Bierdeckel ein und sah auf die Uhr. „Ich muss los, Anna, und noch mal vielen Dank für den Kuchen.“ Anna hörte noch, wie der Bus sich Richtung Dünkelskirchen entfernte. Wieder allein in der Gaststube, mit ihren Gedanken.

Otto strahlte Zuverlässigkeit aus. Kein Beau, aber wer war das noch mit fünfzig? So alt war er wohl, und sie selbst war ja auch keine Schönheit. Ihr schien, als sei Otto jemand, mit dem man sich bei einem Glas Wein angenehm unterhalten, der die Spinnweben ihrer trüben Gedanken durch seine Anwesenheit wegpusten könnte.


Wie üblich kam Otto vorbei, wenn sein Bus in Horsdorp vor dem Roten Ochsen auf Fahrgäste wartete. Er sprach mit Anna über dieses und jenes, nur nicht über seinen bevorstehenden Besuch, bis Anna es nicht mehr aushielt: „Otto, du kommst doch am Dienstag?“

„Natürlich. Ich freue mich schon darauf. Bei euch ist es so schön dunkel.“

Was soll denn das nun heißen?, fragte sich Anna.

Dienstag. Gaststättenruhe. Annas freier Tag. Sie hatte einige Stunden damit verbracht, das Abendessen zuzubereiten.

Als Otto aus seinem kleinen Ford stieg und mit einem Strauß gelber Rosen auf Annas Haus zuging, war es dunkel geworden. Die Tür öffnete sich, als ob Anna hinter der Gardine auf ihn gewartet hätte.


„Otto, komm herein. Und was für schöne Rosen, die werde ich gleich ins Wasser stellen. Das wäre doch wirklich nicht nötig gewesen.“ Anna vergrub ihr Gesicht in den Blumen.

„Es ist verflucht kalt draußen. Anna, was duftet denn hier so verführerisch?“

„Boef a la Mode.“

„Boef was?“

Otto nahm im Wohnzimmer am Eßtisch Platz, während Anna auftrug.

Sie setzte sich ihm gegenüber und schenkte sein Glas voll.

„Prost Anna. Was ist das für ein Roter?“ Otto griff nach der Flasche und las: „DOC. DOC ist immer gut. Da hast du was gutes ausgesucht. Und das Boef, wie es duftet!“ Otto füllte seinen Teller, schlang das Essen hinunte und sprang von seinem Sitz hoch.

„Also, ich habe eine Überraschung. Ich muss nur schnell zum Wagen. Bin gleich wieder zurück.“

Anna blickte zum Fenster hinaus. Es war zu dunkel, um zu erkennen, das Otto anschleppte. Er setzte seine Last im Vorgarten ab.

Anna riss die Tür auf. „Otto, was hast du da?“

„Komm her, und sieh dir das an, aber zieh dir was über. Es ist kalt hier draußen!“

Anna zog einen Mantel an und ging zu Otto hinaus.

„Sieh dir das Teleskop an. Ist es nicht ein Prachtstück? Es hat einen 25 cm Spiegel. Ich habe vor, mir von hier aus die Sterne anzusehen. In Dünkelskirchen ist es einfach zu hell, da sieht man nicht viel. Und in dieser kalten, klaren Nacht sind die Sterne deutlich zu erkennen.“

Anna, stell die Stühle auf, während ich das Teleskop richte.“

Benommen baute Anna die beiden Klapptstühle auf, die Otte aus dem Kofferraum seines Wagens gezogen und auf den Rasen gelegt hatte.

Otte setzte sich, justierte das Teleskop und erhob sich.

„So, ich habe das Fernrohr auf den Mond gerichtet. Setz dich und sieh mal durch das Okular. Ist es nicht wunderbar, wie deutlich Krater und Erhebungen zu sehen sind?“

Anna blickte durch das Teleskop, sah die Krater Tycho, Langrenius und die Mare Nubium, Crisium. Sie sagten ihr nichts.

„Na, was meinst du Anna? Ist das nicht phantastisch? Und sieh dir den Himmel an. Für die Sternbilder braucht man nicht unbedingt ein Teleskop.“ Otto setzt sich auf den Stuhl neben sie und zeigte nach oben.

Im Norden siehst du den Großen Bären und rechts daneben den kleinen. Noch weiter rechts haben wir den Drachen und das Sternbild des Herkules. Siehst du die vier Sterne dort, die ein Rechteck bilden, von dem aus drei andere Sterne nach oben zeigen? Das ist der Kleine Bär oder Ursa Minor, dessen hellste Sterne den Kleinen Wagen bilden, wo drei Sterne wie eine Deichsel aussehen, und der oberste, der besonders hell leuchtet, ist der Polarstern. Wenn du den siehst, weißt du, wo Norden liegt.

Das Sternbild rechts davon ist der Drachen. Drei Sterne des Drachens, die wie ein Dreieck aussehen, haben einen Nachbarstern, der heißt Kuma. Sieh dir den einmal durch das Teleskop an. Warte, ich stelle es dir ein.“ Otto kniete sich neben Änna auf den Boden und machte sich am Fernrohr zu schaffen. „So, sieh jetzt mal durch.“ Anna starrte in das Okular.

„Nun siehst du, Anna. Kuma besteht in Wirklichkeit aus zwei nebeneinanderliegenden Sternen. Ein Doppelstern! Ist das nicht aufregend?“

Anna sagte nichts und zitterte vor Kälte. Was sollte das? In zehn Meter Entfernung lag ihr gemütliches Wohnzimmer, standen Kerzen und ein Valpolicella auf dem Tisch. Und nun? Die Ereignisse dieser Nacht hatten ihre eigene Dynamik entwickelt.

„In der Volkshochschule haben wir ja nicht nur die Sternenbilder kennengelernt, sondern auch viel über die Geschichte der Astronomie gehört. So hat zum Beispiel Galilei vier Monde gesehen, die den Jupiter umkreisen. Die Erde mit nur einem Mond konnte nicht der Mittelpunkt des Universums sein, wie damals angenommen wurde. Später hatte Johannes Kepler entdeckt, dass Planetenbahnen elliptisch sind. Darüber hinaus wurden wir auch in die Astrophysik eingeführt. Sagt dir der Begriff Herzsprung-Russel Diagram etwas?

„Nein, Otto. Das sagt mir überhaupt nichts. Kannst du mir das nicht im Haus erklären? Mir wird kalt.“

„Später,“ meinte Otto und hantierte am Teleskop. „Ich stelle es jetzt auf die Zone zwischen Mars und Jupiter ein. Dort haben wir den Asterioiden-Gürtel. Etwa eintausendeinhundert Asterioiden schwirren dort herum. - Lass mal sehen, ich glaube jetzt hab ich´s. Ja, und etwa die Hälfte ist katalogisiert. Stelle dir mal vor, ich finde einen, der noch keinen Namen hat. Den können wir nach dir oder nach mir benennen. Was meinst du dazu, Anna?“

Ottos Blick löste sich vom Teleskop. Er sah zur Seite. Der zweite Stuhl war leer. Otto schüttelte den Kopf und versuchte einige Asterioiden zu erkennen. Es gelang ihm nicht. Sein Fernrohr war nicht stark genug. Er stellte es auf den Mars ein, der hellrötlich am Nachhimmel stand.

Er dachte an die geplante Marsexpedition der NASA; an die zweihundertfünfundzwanzig Millionen Kilometer, die zurückzulegen waren, an die zweihundersiebzig Tage, die eine Besatzung im Raumschiff verbringen müsste, und das wegen ein paar Bakterien, welche die NASA dort zu finden hoffte.

Nun, es ging auch um eine mögliche Kolonisierung. Otto wäre gern dabei gewesen, doch er musste seinen Bus weiterfahren. Wenn er in einer Milliarde von Jahren in der Zukunft leben würde, dann wäre es einfacher. Dann wären sie gezwungen, in den Weltraum weiter vorzudringen, weil sich die Sonne zu einem roten Riesen aufblähen und alles auf der Erde verbrennen würde. Aber nun ja, dachte Otto resigniert, nun saß er des nachts in Annas Vorgarten, blickte durch das Teleskop, und am nächsten Morgen würde er wieder seinen Bus lenken. Zum Glück brauchte er erst nachmittags seinen Dienst antreten. Wo war Anna überhaupt? War sie schlafen gegangen? Ihm wurde kalt.

Otto erhob sich, trug die Stühle und das Teleskop zum Wagen zurück. Der Schein einer Straßenlaterne spiegelte sich auf der vereisten Fahrbahn. Otto blieb unschlüssig vor dem Wagen stehen, dann ging er in den Vorgarten zurück und auf das Haus zu. Zögernd klopfte er ein paar mal an die Tür. Sie öffnete sich nicht. Otto versuchte es noch einmal. Die Tür blieb verschlossen. Er schaute auf des Fenster des Wohnzimmers. Das Zimmer war dunkel.

Habe da wohl was falsch gemacht, dachte er, blickte auf die Uhr. Kurz nach Mitternacht – und stieg in seinen kleinen Wagen, mit dem er in quälender Langsamkeit über die vereiste Landstraße nach Dünkelskirchen zurückfuhr.


Später sprachen sie nicht über diese Nacht. Sie redeten nicht mehr miteinander. Wann immer Otto im Roten Ochsen erschien, bestellte er seinen Kaffee. Anna knallte die Tasse auf den Tisch, kassierte und verschwand hinter dem Tresen.

venerdì, gennaio 10, 2025

Newsletters


 Aus The AI Report:

Saudi Arabischer Trump Unterstützer Hussain Sajwani will in den nächsten Jahren in den USA 20 Milliarden $ für die Erstellung von Datenzentren in Arizona, Illinois, Lousiana, Michigan, Ohio, Oklahoma und Texas investieren. Sagte Trump.

Nun gut. Viele dieser Deals verödeten auf der Strecke.

Unhinge Grok. Grok ist der X-Chatbot, der Elon Musk zu linkgsgerichtete Meinungen äußert. Aus diesem Grunde will X Grok entfesseln und in die rechte Richtung lenken. Niemand weiß, was dabei heraus kommt. - Ich hatte Grok gestern benutzt, ihn bat, das Gesicht von Dr. Henry Armitage zu beschreiben. Wie jeder von uns weiß, war Armitage ein Direktor der Miscatonic Universität. Grok machte es mit Bravour. Nur konnte ich es nicht kopieren und pasten. Muss noch mal herausfinden, wie das läuft.

Microsoft will einige seiner Mitarbeiter entlassen. Die nicht genügend Leistung bringen. Insgesamt hat Microsoft 228.000 Mitarbeiter. Bin gespannt zu lesen, wie die nicht so leistungsfähigen ermittelt werden.

Aus Bloomberg – Tech Daily:

Politische Eskapaden von Musk: Sehr interessant. In einigen Stunden wird er ein Gespräch mit Alice Weidel von der rechts-extremen Bundespartei AfD im Live-Stream führen.

Noch interessanter ist eine Antwort auf die Frage, wie Politik gegen Musk vorgehen kann. Geht das, wenn er sein Social Media X dazu benutzt, europäische Politiker verbal anzugreifen. Zur Zeit sind es Scholz (Deutschland) und Starmer (Grossbritannien).

Musk sagt es doch nur mit anderen Worten, was ich schon immer sagte: Dass Politiker Schnarchnasen sind. Das ist nicht unbedingt deren Schuld, aber auch; denn die politischen Systeme sind überaltert und aus der Zeit gefallen. Entscheidungen müssen schneller gefällt und wirksam werden.

Aus The Future Party:

Metas Fact Checking wird eingestellt. Ich halte mich selten bei Facebook auf. Was Musk und auch die Seidel von der AfD in einem angekündigten Dialog absondern, wird wohl Schrott sein wie die meisten der in Sozialen Netzwerken verbreiteten Mitteilungen, wenn es nicht gerade Tutorials sind, aus denen man was lernen kann. Wie auch immer. Schrottmeinungen und Mitteilungen dieser Art zeigen Tendenzen auf, aus denen man ableiten kann, was wir für eine Zukunft haben werden. Eines ist sicher: Eine schrottige.

Die EU besitzt mit seinem Digital Service Act (DSA) Massnahmen zu ergreifen, die klären sollen, ob über Soziale Netzwerke produzierte Meldungen eine Integrität von Wahlen und/oder zivilen Konversationen aufrechterhalten. Nur: So eine Klärung kann Monate dauern, und bis dahin haben User wie Musk schon tausende von Meldungen abgefeuert. Wie gesagt: Politiker und deren Institutionen kommen nicht mehr mit. Bei Musk kommt noch hinzu, dass er ein Trump-Buddy ist. Der Boss von Meta, Zuckerberg, hat das Faktenchecking aufgegeben. Ihm stinken die EU-Regeln. Warten wir ab, wie die EU reagiert.

Aus The Daily Upside:

Nvidia stellte auf der CES einen AI-Personalcomputer vor. Er heisst Digits und wird um die 3.000 $ kosten. Er enthält die Software-Library von Nvidia mit Development Kits und trainierten Modellen.

Gedacht für Hobbyisten und Entwickler. Vorteil ist, dass man mit Digits auf keine Cloud angewiesen ist und sich mit anderen Digits zusammenkoppeln kann.

Aus MIT Technology Review – The Download:

Der Cybertruckbesitzer, der seinen Wagen vor einem Trump-Hotel in Las Vegas in die Luft gejagt hatte, ließ sich von ChatGPT beraten.

Aus CNBC Breaking News:

Sentencing to Unconditional Discharge bedeutet Verurteilen ohne eine Strafe zu erheben. Das geschah gerade mit dem künftigen Präsidenten der USA im „Hush Money Process“, Hush Money ist Schweigegeld, dass Trump einer Escort-Dame zahlte.

Aus Bloomberg – Green Daily:

Es brennt in Kalifornien. Mal wieder. Aber das wissen wir schon. 52 Milliarden $ sind bei den Bränden dort schon draufgegangen.

Aus Bloomberg – Morning Briefing:

Noch etwas zur chinesischen AI DeepSeek. Der US Präsident Biden ließ nicht zu, das Nvidia seine neuesten AI Chips nach China schickte. Die nahmen billigere, die weniger Leistung brachten und erstellten nichtsdestoweniger eine KI, die mit amerikanischen mithalten kann. Die Erstellungskosten lagen weitaus niedriger. Der amerikanische Versuch, Chinas Bestrebungen zu verhindern, Künstliche Intelligenzen zu bauen, ging daneben.

Eine Businessweek Untersuchung ergab, dass Banken worldwide innerhalb der nächsten 3-5 Jahre um die 200.000 Jobs durch AI ersetzen.

Aus Bloomberg – Hyperdrive:

Das Spiel ist offen. Übt Elon Musks Nähe zu Trump einen positiven Einfluss auf den Tesla-Absatz aus? Es könnte anders herum laufen. Dann, wenn Trump staatliche Vergünstigungen für E-Fahrzeuge einstellt und Benzinpreise senkt. Und da Trump von Elektroautos nichts hält, liegt das im Bereich der Möglichkeiten.

Aus Bloomberg – Fünf Themen des Tages:

Cheers: Im November ist in Deutschland die Industrieproduktion um 1.5 % gegenüber dem Vormonat angestiegen. Geht doch.

Aus The Rundown AI:

Gemini kann You Tube Videos in Tutorials umwandeln.

Microsoft gab seine kleine Phi-4 AI auf Hugging Face als Opensource KI frei.

Aus Bloomberg – Balance of Power:

Lt. scheidendem amerikanischen Botschafter in Japan, ist die US-Verteidigungsindustrie mehr damit beschäftigt, ihre Aktien zurück zu kaufen, um den Kurs zu erhöhen, anstatt Waffenproduktionskapazität auszuweiten.

mercoledì, gennaio 08, 2025

Newsletters


Aus The Hustle:

Story über Bette Nesmith Graham. Sekretärin, die „Liquid Paper“ entwickelte und die von ihr gegründete Firma für 47.5 Millionen $ verkaufte. Ich kannte es als Tipp-Ex. Man überschmierte den Typo damit und schrieb den richtigen Buchstaben ins Wort. Im Zeitalter der elektrischen IBM Schreibmaschinen. Die mit dem Kugelkopf. (Das waren noch Zeiten :-))

Ein vor der japanischen Küste gefangener 608 pound schwerer Tunfisch wurde für 1.3 Millionen $ an eine Restaurantkette verkauft.

Meta hatte AI generierte Profile ins Netz gestellt und nahm sie wieder heraus, nachdem diese von Usern kritisiert worden waren.

Aus Bloomberg UK – The London Rush:

Wind überholte Gas in Grossbritannien, als erneuerbare Energie.

Aus The Rundown AI:

OpenAIs CEO Sam Altman ließ aufhorchen, als er in Social Media schrieb, die AI nähere sich der Singularität. Dieses Wort hat, je nachdem wo man googelt, viele Urheber. Hier ist es die Annäherung an eine Intelligenz, die die eines Menschen übersteigt. Und das dies jetzt schon passiert: Da hat Altman wohl etwas geraucht.

Microsoft will dieses Jahr 80 Milliarden $ für Datenzentren ausgeben. Davon die Hälfte in den USA.

Aus AI-Report:

Auf der CES (Consumer Electronics Show), die vom 7. - 10. Januar in Las Vegas, NV stattfand, stellte Samsung einen Fernseher mit AI vor, der die in einem Program zu sehenden Produkte und Orte auflistet, in denen sie erworben werden können. - Bei gezeigten Speisen wird ein Rezept erstellt.

Aus Bloomberg – Hyperdrive:

In China ist der Preiskampf, was EV s angeht, noch in vollem Gange. BYD plant dieses Jahr 5 Millionen Batterie getriebene Autos zu verkaufen. Letztes Jahr waren es 4.25 Millionen. Geely 2.71 Millionen. Xiamo: 300.000.

In den USA, wo keine aus China stammenden Wagen importiert werden dürfen und vermutet wird, dass unter Trumps Präsidentschaft die Subventionen für EV s wegfallen werden, steigt der Absatz dieser Fahrzeuge an.

Aus Bloomberg – Prognosis:

Studien ergaben, das ein traditionelles chinesisches Medikament namens Zhongfeng Xingnao, eine Kräutermischung mit rotem Ginseng, schon seit Jahrzehnten auch in chinesischen Krankenhäusern eingesetzt, gegen Blutgerinnsel im Gehirn keine Wirkung zeigt. Das sind auch Homöopathen, nur schlimmer.

Aus Bloomberg – Economics Daily:

In Deutschland stieg die Inflationsrate im Dezember letzten Jahres an. Grund: höhere Energiepreise.

Thailand hatte letztes Jahr 26 % mehr ausländische Touristen, nachdem es den Visazwang für Chinesen aufgehoben hat.

Aus Bloomberg – Morning Briefing:

UPS (United Parcel Service) leidet unter dem Trend der US-Amerikaner auf den Ein-Tags Lieferdienst zu verzichten und zum normalen Pakettransport zurückzukehren. Gegenüber seinem Konkurrenten FedEx sank der Aktienkurs. - So baut es seinen Gesundheitsdienst aus. Es brachte bereits 10 Milliarden pro Jahr an Umsatz. Der soll jetzt durch einen Labport verdoppelt werden. Dort werden Teststationen untergebracht, die eingesandte Proben testen. Von denen aus auch Impfstoffe versandt werden können.

Aus Bloomberg – Next Africa:

Stahlkocher Arcelor Mittal schließt zwei Stahlwerke in Südafrika. 3.500 Jobs verloren. Grund: Hohe Energiepreise, Transportkosten und desolater Eisenbahnservice. Darüber hinaus fluten Chinesen das Land mit billigem Stahl.

Namibia, einer der größten Uranproduzenten, sucht chinesische Unterstützung bei dem Bau eines Nuklearkraftwerkes zur Erzeugung erneuerbarer Energie. China selbst strebt an, in Kongo Lithium zu erzeugen.

Aus TechCrunch:

AI first“ in Indien. Microsoft investiert 3 Million $ in Cloud- und AI-Service. 10 Millionen Inder sollen dort für Tätigkeiten mit AI ausgebildet werden.

Toyotas nächste Smart Car-Generation soll einen Nvidia Drive AGX Orin Supercomputer und Betriebssystem erhalten. Ein Hinweis darauf, dass weitere automatische Prozeduren in die Autos eingebaut werden sollen.

Toyota errichtet „Woven City“ in Japan. Eine Smart City, in die erst einmal 100 Mitarbeiter einziehen werden. Wie auf der CES erklärt, soll diese Stadt, ein 10 Milliarden $ Projekt, ihren Bewohnern die Möglichkeit geben, Ideen dort in Praxis auszuprobieren.

Aus Bloomberg – Green Daily:

Inzwischen haben wir es schon alle gelesen. Der kanadische Premier Justin Trudeau will zurücktreten. Hier geht es um das Klima in Kanada, und die Probleme, die mit den Maßnahmen verknüpft sind, den Klimawechsel zu bremsen. Gas-Emissionen fielen genüber dem Plan zu langsam. Einige Provinzfürsten wurden sauer, weil sie gewaltige Petroleummengen in ihrem Boden haben. Einige Kraftfahrzeuge legen gewaltige Distanzen zurück. Permafrost taut, Wälder brennen. Das waren nicht die Rücktrittsgründe, eher Wohnungs-, Immigrantenprobleme, aber auch ein Teil davon.

Brasilien erhält neuerdings mehr Einnahmen aus dem Ölexport als aus dem von Sojabohnen.

In Deutschland stiegen Industrieemissionen, weil die Industrie auf schmutzigere Energieerzeugnisse auf Grund der hohen Preise aus erneuerbaren Energien ausgewichen ist.

lunedì, gennaio 06, 2025

Der Spiegel v. 28.12.2024


 

100 Menschen, die Hoffnung machen. Na denn, und kein bekannter Politiker dabei. Sind eben hoffnungslose Fälle.

Der Leitartikel von Dirk Kurbjuweit steht unter der Überschrift „Die verzwergte Republik“. Jo, man hätte aus Deutschland was machen können. Ressourcen gab es. Na gut. Lassen wir es. Jetzt sind erst mal andere dran.

Es gibt, so sieht es aus, Menschen, die Hoffnung als eine treibende Kraft sehen. Nur, Hoffnung allein bringt nichts. Damit daraus etwas konkretes wird, gehört „Machen“ dazu. Und zum „machen“ benötigt man Kapital. Also hoffen + machen + Kapital. Bei dem Kapital, das für einen Versuch reicht, für einen zweiten nicht mehr vorhanden ist, verflüchtigt sich die Hoffnung. In den USA sind Finanzierung und Risikobereitschaft Komponenten, welche die dortige Wirtschaft stärken. Machen ist stärker als hoffen.

Ein Artikel über Bundestagsabgeordnete, die ihren Abgeordnetenjob an den Nagel gehängt haben. Weil außer Stress nichts bei rumkommt, wenig positive Ergebnisse zu sehen sind. Dann lieber mit Frau und Dackel im Schnee spazieren gehen.

Und Pfeifen, die Nacktbilder von Frauen ins Netz stellen. Frauen sollten das als „white noise“ betrachten und sich nicht weiter drum kümmern.

Bewegungsdaten von 460.000 Fahrzeugen, deren Daten von der VW-Tochtergesellschaftr Cariad bearbeitet werden, standen ungeschützt in der Cloud und konnten eingesehen werden. Klar, dass da was falsch gelaufen ist.

Und dann baut ein Startup eine Rakete in Bayern. Sollte die beim Start explodieren, dann werden sich, wie es in Deutschland üblich ist, Kapitalgeber zurückziehen. Und hier ist Hoffnung, über die ich vorhin geschrieben habe, angebracht.

MB&F ist ein Schweizer Uhrenhersteller, der extravagant aussehende Uhren zu Preisen von ein paar hunderttausend Euro herstellt. Sind nur rund 500 pro Jahr. Langt aber.

Dann versucht noch jemand alkoholfreie Getränke zu fabrizieren, die einen Schwips verursachen. Ein bischen teuer noch: eine Flasche Sentia kostet um die 40 Euro. Wein gibt es hier schon für 1.50, na sagen wir mal 2.50 Euro und macht auch betrunken.

In Kolumbien haben Gangsterkartelle eine neue Einnahmequelle ausfindig gemacht. Sie holzen eine Schneise durch den Wald und führen Flüchtlinge, die in die USA wollen gegen Bezahlung hindurch. Bis nach Panama. Von dort aus müssen die selbst sehen, wie sie weiter kommen.

Kriegsdienstverweigerer werden in Russland von der Polizei aufgespürt. Es kann schon mal vorkommen, dass da ein paar als Untauglich deklarierte zwischen sind. Müssen auch an die Front.

Und im Sportbeitrag ist von einer deutschen Kugelstoßerin die Rede, die es mit ihrem Glauben an Gott geschafft hat, eine Goldmedaille zu gewinnen. Ist keine Hoffnung, sondern Glauben. Eine Art Hoffnungsverstärker. Bringt, wie wir sehen, bessere Ergebnisse. Andere ersetzen Gott durch Cthulhu. Klappt auch.

Zum Schluss die Frage, können durch harsche Wetterbedingungen abbröckelnde Ufer durch Stromstöße verfestigt werden. Die Frage stellen sich Hausbesitzer, die jedes Jahr sehen, wie sich das Meer an sie heranschleicht. Die USA haben 150.000 km Küstenlinie. Da stehen schon ein paar gefährdete Häuser. Wissenschaftler haben herausgefunden, wie Meerestiere ihre Schalen härter machen. Sie haben den Prozess mit Hilfe von schwachen Stromstößen imitiert, und sind guter Hoffnung, dass sie Strandsand zu einer härteren Masse verkleben können.

Newsletters


 Aus Businessweek Daily:

US-Politiker, eher Aktivisten, die noch weiter rechts als Musk sind, gibt es zu genüge, die MAGA (Make America Great Again) Gruppe. Als Musks Kumpel, Vivek Ramaswamy, der von Trump mit Musk als Verwaltungsschrumpfer vorgesehen ist, die Arbeitsvisaerstellung als zu strikt bezeichnete, wurden Musk und er von der MAGA-Gruppe attackiert. Es ging darum, Overachiever, Überflieger also, ein Arbeitsvisum zu geben, da US-Bürger allein das Land nicht voranbringen könnten. Da ist was dran. Rednecks in Silicon Valley, passt einfach nicht zusammen, eher Scholz auf dem Hamburger Fischmarkt. Nur MAGA mag nun überhaupt keine Einwanderer bzw. Arbeitskräfte von außen, stellt sich gegen Musk. AfD in Deutschland rollt wohl auf der gleichen Schiene.

Die pünktlichste Fluggesellschaft war 2024 AeroMexico. Lufthansa ist nicht unter den ersten zehn.

Aus Bloomberg – Evening Briefing:

Der jährliche Verkauf von Tesla EV s sank zum ersten Mal seit einer Dekade gegenüber dem
Vorjahr.

This is very exciting, I’m here with a fantastic woman, the prime minister of Italy,” Trump said. “She’s really taken Europe by storm, and everyone else, and we’re just having dinner tonight.” (Meloni in Mar-a-Lago)

Kein Wunder, dass ich in Italien wohne. Wir sind nun mal die besten, lol. Just kidding. Könnte aber stimmen, oder?

Aus The Daily Upside:

Anfangs meinte der künftige Direktor der FDA (amerikanischen Gesundheitsbehörde) Robert F. Kennedy jr in Bezug auf Novo Nordisk Ozempic „Novo Nordisk rechnete auf gute Verkäufe in den USA, weil wir so dumm und auf Medikamente fixiert sind.“ Später wurde er milder und meinte: Das Medikament hat seinen Platz in den USA, aber guter Lebensstil zählt mehr. Macht Sinn.

Aus The Future Party:

Das Aurelia Institute arbeitet an Panels, die sich, in den Weltraum geschossen, Programm getrieben selbst organisieren und zusammen bauen. Anhand von Sensoren. So könnte eine Raumstation zwischen Erde und Mars entstehen.

Aus Bloomberg – Next China:

Verbrauch und Güterherstellung nähern sich in China an. Ist ja so: Je weniger konsumiert wird, desto mehr muss man bei gleicher Produktionsmenge exportieren.

Sehen wir am E-Fahrzeughersteller BYD. Der hat seinen Registrierungsanteil in Europa um 127 % erhöht. (Wäre interessant gewesen, in diesem Zusammenhang zu erfahren, wie der Anteil in China ist)

Zum ersten Mal seit 1978 hat China sein Pensionsalter erhöht.

Und mit „middle income trap“ noch etwas dazu gelernt. Zu schnell alt ohne reich zu werden.

Und jetzt noch was zu den weitreichendsten Fortschritten des letzten Jahres:

Medikament gegen HIV. Lenacapavir. 2 x im Jahr und wirkt zu 100 %. Ergab ein klinischer Test bei Frauen in Uganda und Südafrika.

Quantum Computing. Google war imstande 105 qubits in einem „Willow“ genannten Chip zu kombinieren, der es danach erlaubte, ein Problem in 5 anstatt in Septillion Jahren zu lösen. (Frage mich niemand, was eine Septillion ist)

Aus Bloomberg – Tech Daily:

Indien schießt zwei Satelliten in die Atmosphäre, um ein Space-Docking Experiment durchzuführen. Mit Blick auf die Erstellung einer eigenen Raumstation.

Aus Nautilus:

Hi-Techs lasen SF. War klar. Bill Gates: Stranger in a Strange Land v. Robert A. Heinlein; Sergey Brin: Snowcrash v. Neal Stephenson; Jeff Bezos und Elon Musk: Werke von Iain Banks. Ich selbst habe Neal Stephensons "The Rise and Fall of D.O.D.O" ungelesen auf meinem Schreibtisch liegen. Ich werde ihn mir im Frühjahr vorknöpfen, wenn ich gemütlich auf der Terrasse sitzen kann. Zur Zeit lese ich "The complete fiction of H.P. Lovecraft."

Interviewt wurden einige SF-Autoren wie: N.K. Jemisin, Andy Weir, Lois MacMaster Bujold, David Brin, Cory Doctorow, Charles Stross.

Aus AI-Essentials:

Open AI will eigene humanoide Roboter herstellen.

Samsung investiert 180 Millionen $ in den koreanischen Hersteller Rainbow Robotics

Aus Bloomberg – Next Africa:

In Mozambique (muss mal sehen, wo das liegt). Ok, Südost Afrika. Wird portugiesisch gesprochen, hat lange Strände. Wäre interessant, da hinzufahren, um am Strand zu liegen und mein portugiesisch auszuprobieren, wäre dort nicht gerade die Volksseele am dampfen. Da war Trump noch zahm. Auch hier wird eine Wahl nicht anerkannt. Minen wurden geschlossen, Hafenarbeiten unterbrochen, Polizeistationen gingen in Flammen auf, etc. etc. Da nützen auch die schönsten Strände nichts.

In Guinea will China eine Aluminiumfabrik bauen, nachdem es dort schon drei Jahre lang Bauxit produzierte.

Französische Truppen ziehen sich aus der Elfenbeinküste zurück.

Aus The AI-Report:

Obwohl Apples Tim Cook den Schutz der Privatspäre seiner Nutzer garantierte, zahlte Apple insgesamt 95 Millionen $ (20 $ pro Telefon), weil der persönliche Assistent Siri, Kommunikationen aufzeichnete und an Unternehmen weiterleitete, die daraus Anzeigen für Produkte entwickelte, die während der Kommunikation erwähnt wurden.

Aus Bloomberg – Hyperdrive:

EV-Verkäufe stiegen im 4. Quartal in den USA auf 12 % gegenüber dem 3. Quartal mit 8 %. Grund: Die vermutlich bevorstehende Abschaffung des Zuschusses beim Kauf dieser Fahrzeuge, wenn Trump Präsident der USA geworden ist.

domenica, gennaio 05, 2025

Minutennovelle (Arkham Story) : Angekommen


 Für eine Stadt, die es nicht gab, war Arkham recht kompakt. Schneider sah, dass die Straße in einen Marktplatz überging. Der Abend wurde Nacht. Der Mond kam hinter Häusern hervor. Unter dem trüben Schein einer Straßenlaterne gingen einige Passanten langsamen Schrittes an ein Monument heran, verneigten sich vor ihm. Schneider erkannte nicht, was sich auf dem Sockel befand. Es sah nicht wie ein Mensch aus.

FBI Detective Homestick fuhr auf die andere Seite des Platzes, vorbei an schwach beleuchteten Schaufenstern und hielt vor einem Hotel an. Das Gebäude sah mehr als schäbig aus. Als Homestick die klobige Tür öffnete, eilte der Wirt herbei.

Haben Sie drei Zimmer frei?“, fragte Homestick. „Sicher doch,“ meinte der Wirt. „Es kommt ja sonst niemand.“

Am nächsten Morgen. Udo klopfte an Schneiders Zimmertür, hörte eine muffelige Stimme. Schneider öffnete die Tür, band sich eine Krawatte um, langte nach der Jacke. Gemeinsam stiegen sie die Treppe hinab. Die Sonne schickte Strahlen in den Schankraum, in dem ein Buffet aufgebaut war. Freds Mutter sass an einem Tisch vor dem Fenster

Setzen wir uns zu der Frau“, meinte Udo und steuerte auf den Tisch am Fenster zu.

Gestatten Sie?“ Sie setzten sich. „Guten Morgen. Kommissar Schneider und Inspektor Schmitz. Und Sie sind?

Die Frau sah auf. „Leonardi. Marga Leonardi.“

Wir sind ebenso wie Sie daran interessiert zu wissen, wo Ihr Sohn abgeblieben ist. Das FBI hat um unsere Unterstützung gebeten. Wissen Sie das Datum noch, als Sie hörten, dass Ihr Sohn die Universität verlassen hat?“

Letzten Donnerstag.“

Und die Uhrzeit?“

Gegen 16:00 Uhr.“

Schneider erhob sich. „Wir werden nach dem Frühstück den Universitätsdirektor aufsuchen und Sie unterrichten, wenn wir mehr wissen.“

Schneider und Udo gingen ans Buffet,setzten sich an einen anderen Tisch, aßen und verließen das Hotel. Hinter einem Taxistand auf der gegenüberliegenden Seite des Marktplatzes sahen sie eine Polizeiwache. Daneben, wussten sie von Homestick, waren das FBI-Büro und eine Wohnung.

Sie kamen an dem Monument vorbei. Schneider fühlte sich bestätigt. Es war kein Mensch, eher ein gewaltiger Polyp mit blauen, unter dem Licht der Sonne schimmernden Augen, die ebenfalls an den Enden der über dem Sockel liegenden Fangarme zu sehen waren.

Hieroglyphenartige Zeichen bedeckten die Vorderseite des Sockels.

Keine Ahnung, was das heißt“, murmelte Schneider. Eine Frau näherte sich dem Sockel, verbeugte sich vor ihm und ging weiter. „Entschuldigen Sie. Können Sie uns sagen, was auf dem Sockel steht?“

Können Sie nicht lesen?“ Die Frau drehte sich zu ihnen und schüttelte den Kopf. „Cthulhu.“ Sie entfernte sich. Sie überquerten sie Strasse und gingen zum Taxistand. Ein Wagen stand dort wie verloren.

Cthulhu....“, sann Udo. „Das ist doch der, über den Lovecraft geschrieben hat.“ Udo sah sich die Gestalt genauer an. „In dessen Geschichten waren die Figuren ständig von Angst getrieben. Ich verstehe das nicht. Mir ist Angst völlig fremd. Liegt vermutlich daran, dass ich Schach spiele oder zu viele Alienfilme gesehen habe.“

Schneider bemerkte, wie Cthulhus Augen sich für den Bruchteil einer Sekunde ins rötliche verfärbten. ´Einbildung, oder war die Sonne´, dachte e, setzte sich neben den Fahrer. Der sah, so fand Schneider, eigenartig aus. Irgend etwas stimmte mit seinem Gesicht nicht. Er trug eine Sonnenbrille. Weiche Lippen. Vorgestülpter Mund. Ungewöhnlich.

Die Miskatonc Universität liegt am Hafen.“ Der Fahrer fuhr zum Meer hinab. Auf der anderen Straßenseite keuchten Lastwagen hoch.

Unten am Hafen sahen sie Fischkutter, aus deren Luken mit Fischen gefüllte Behältnisse gehievt und auf Fahrzeuge verteilt wurden.

Fische“. Der Fahrer zeigte auf die Laster. „Sie fahren zur Fabrik.“

Fabrik?“, fragte Udo. „Die liegt in Dunwich, einige Meilen entfernt. Dort werden die Tiere verarbeitet, und nach draußen gefahren.“

Draußen?“. „Ja, draußen.“ Der Fahrer zeigte gelbe Zähne. „Wir sind drinnen.“ Er fuhr eine Auffahrt hoch.

Hier sind wir“, nuschelte er. „Modernisiert. Sah früher anders aus.“ Schneider zahlte. Sie stiegen aus und betraten das Gebäude.

Dort empfing sie Professor Sorrento, blickte sie aus hervorstehenden Augen an und hielt ihnen eine schuppige Hand entgegen.