Den Protest in Brasilien,
der nun schon mehrere Tage
andauert, zu analysieren, muss für Forscher hoch interessant sein.
Informationstechnologie könnte hilfreich sein. Big Data käme ins
Spiel. Die NSA zum Beispiel. Nehmen
wir an, sie besitze Daten über jeden Brasilianer, seinen sozialen
Status und habe Zugriff auf Videokameras, die zeigen, ob er
mitmarschiert, randaliert oder nicht teilnimmt. Welche Information
ist sonst noch nützlich? Die Informationsgewinnung. Welche Medien
benutzt er dafür? Radio, TV, Social Networks?
Social Psychology
behandelt in erster Linie die Familie, aber auch Menge, Masse,
Publikum. Wobei die Menge nach MacIver als eine physisch enge
Ansammlung von Menschen definiert wird, die in vorübergehendem
unorganisierten Kontakt miteinander stehen. Ein Haufen wächst zu
einer Menge, wenn gemeinsame Werte und Emotionen vorhanden sind.
Eine Masse besteht aus
Individuen, die nicht notwendigerweise zusammentreffen, die
einerseits jeder für sich, andererseits gleichförmig auf etwas
reagieren. Auch sie kann zu gemeinsamer Aktion hingerissen werden
durch Auslöser wie Gerüchte, Ansprachen, Propagandaliteratur.
Nun das Publikum. Eine
Gruppe von Menschen, die sich mit Meinungsbildungen befassen und in
ihrer Entwicklung durch sie beeinflusst werden. (Quelle: Charlotte
Bühler, Psychologie im Leben unserer Zeit).
Um zu zeigen, dass es
anstatt von Protestmärschen auch anders geht, gibt es in Wargas
„Personal Awareness, A Psychology of Adjustment“ eine Karikatur
von Sempe im “New Yorker“ 1981, wo die Menge geordnet auf einem
Platz steht, der aussieht wie der rote in Moskau und jemand von der
Tribüne hinunterruft: „And, to express our disapproval, we shall
now observe one minute of grumbling.“
Ich nehme an, das Thema
Psychologie der Masse wurde von Forschern schon umfassend behandelt.
Jedoch bekommt es durch die Sozialen Netzwerke wie Facebook, Twitter
eine neue Dimension. Und Big Data lauert hinter der nächsten Ecke.
Nessun commento:
Posta un commento