Dow
Chemical Co. und DuPont Co. haben fusioniert und BASF an Größe
übertroffen. Ich schreibe ein paar lockere Zeilen, weil ich für Dow
mehr als zwei Jahre als Programmierer tätig war. Es war 1990 und ich
bekam ein Angebot von meinem Vermittler in Hamburg, der mich für ein
Jahr bei der Hessischen Allgemeinen Zeitung in Kassel untergebracht
hatte. War eine Klasse Zeit, sauste jeden Sonntag mit meinem Opel
Omega, der jetzt wieder astrein läuft, von Pingsheim bei Nörvenich
über die Autobahn nach Kassel, um am Montag SAP Programme, die noch
mit Makro-Assembler geschrieben worden waren und auf Mainframe
Computer liefen, zu modifizieren.
Von
einer anderen Agentur erhielt ich nun ein Angebot, für zwei Jahre
nach Amerika zu gehen. Konnte ich das ausschlagen? Meine Frau hatte
nichts dagegen, die war ohnehin nach Italien zurückgefahren und mein
Englisch war ganz gut. Zu dem Zeitpunkt hatte ich schon gut zwanzig
Jahre die „Business Week“ gelesen, bei Reemtsma, wo ich mal
angestellt war, Business-Englisch-Kurse bekommen. Bei Reemtsma hatte
ich auch jeden SAP-Kurs mitgenommen, der mir angeboten wurde und der
in Walldorf bei Heidelberg abgehalten wurde. Waren wohl um die
zwanzig Stück. Also nichts wie hin.
Nun,
so schnell ging es nicht. Einige weitere Programmierer und ich
mussten in Walldorf für Dow Chemical eine Probezeit durchlaufen,
damit sie herausfinden konnten, ob wir für einen Einsatz geeignet
waren. Es funzte. Mein Einstieg in das Amerika-Geschäft, wo ich um
die zehn Jahre für verschiedene Unternehmen werkelte, mit Pausen in
Italien. Am Anfang Business-Class Flüge, dann ging es Jahre später
in die Holzklasse, da SAP von Assembler, das nur einige von uns
beherrschten zu einer Interpreter-Programmiersprache überging, die
leichter zu lernen war. Dann kamen noch die Inder hinzu, welche die
Stundensätze unterboten. Monetär ging es bergab, doch das Abenteuer
blieb.
Die
neu entstandene Gesellschaft DowDuPont hat einen Markwert von 130
Milliarden USD, ist das größte Chemieunternehmen der Welt. Das
Hauptquartier bleibt in Midland, Michigan, das um die 42000 Einwohner
hat. Stoßverkehr ist dann, wenn die Dow-Leute zur Arbeit fahren und
wenn sie wieder zurückkommen. Midlands Einwohner haben eine bessere
Schulbildung, als die Übrigen in Michigan, verdienen mit 31.000 $
pro Jahr mehr, als die in weiteren Städten Michigans. Dow wurde 1890
vom kanadischen Einwanderer Herbert Dow gegründet, der dort ein
Bleichmittel produzierte. Das Unternehmen hat jetzt um die 53000
Mitarbeiter, von denen 6000 in Michigan tätig sind.
Unsere
Programmiertruppe arbeitete zuerst in einem kleinen Gebäude. Es ging
darum, SAP-Programme für die Gruppe, die Styrofoam, Schaumstoff in
der ganzen Welt herstellte und verkaufte zu implementieren und das
Softwarepaket, das die wichtigsten Unternehmerfunktionen wie Einkauf,
Verkauf, Materialwirtschaft, Buchhaltung, Berichtswesen enthielt an
die Bedürfnisse dieser Gruppe anzupassen. Die Organisation war
hervorragend.
Midland
selbst hatte weder Wolkenkratzer noch Hochhäuser, nur einen kleinen
Stadtkern und viel Gegend. Ich wurde in einer Wohnanlage
untergebracht.
Hier
einige Fotos. Der Leihwagen, mit dem ich dort herumfuhr war ein
Pontiac.
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