Coversong Roads

giovedì, agosto 31, 2006

Analog Science Fiction and Fact, Sept. 2006

Zur Zeit lese ich eine Doppelausgabe von F & SF. Ich komme zu nichts anderem, als meine SF-Magazine aufzuarbeiten. Zu viele Zeit in brasilianischen Chaträumen vertrödelt. Doch erst einmal zur September-Ausgabe von Analog.

In seinem Editorial ‘Science, Journalism and Responsibility’ bezieht sich Stanley Schmidt auf eine Schlagzeile der Associated Press ‘All cloned Stem Cell Lines are Fakes, Investigative Panel says’! Was ist daran verkehrt? Auf den ersten Blick nichts. Nur, es war ein südkoreanisches Panel, dass in diesem Land angeblich geklonte Stammzellen untersuchte.
Schmidt fürchtet, dass irreführende Meldungen wie diese sich nachteilig auf die öffentliche Meinung auswirken könnten., was die Vervielfältigung von Stammzellen angeht. Ich kann das nicht nachvollziehen. Wen kümmert das? Führen wir uns doch vor Augen, welche Resultate die Forschung an Stammzellen bisher hervorgebracht hat. So gut wie keine. Bleibt doch für lange Zeit Wunschdenken auf Papier, Organe mit Stammzellen reparieren zu können. Sollte es einmal funktionieren, wird auf Teufel komm raus geklont werden. Ethische Fragen werden hinten an gestellt und AP-Meldungen wie die vorgenannte gar nicht zur Kenntnis genommen.

Diese Ausgabe enthält fünf lesenswerte Geschichten. Einige wissen, dass Geschichten nach ihrer Länge kategorisiert sind. In dieser Ausgabe gibt es eine Novella, Novelette und eine Short-Story. Die Benennung hängt von der Anzahl von Schriftzeichen ab.

Privatdetektiv Copley, frisch von seiner Frau getrennt, fianziell klamm, fürchtet, dass die in seinen Körper implantierten Nanos wirksam werden, sollte er seine Miete nicht bezahlen können. Er bekommt von seinem generösen Vermieter drei Extension-Pillen, die es ihm erlauben, Nanos für ein paar Tage außer Kraft zu setzen. Nanos sind Teil von Kreditvereinbarungen. Zahlt jemand seinen Kredit nicht pünktlich zurück, werden seine Nanos aktiv, verursachen Durchfall, Hautkrankheiten, Schlaflosigkeit, Narkolepsie und andere Störungen. Doch ist das nicht das Thema, denn die Rettung naht mit der Blondine Alex, aus dem Silikon Valley. Ihrer Firma, die sich mit Designer-Nanos beschäftigt, ist der Chefwissenschaftler davon gelaufen. Diesen aufzuspüren ist Copleys Aufgabe. Der Wissenschaftler war dabei gewesen, ein Nano zu entwickeln, das mit einem Händedruck übertragen, den Empfänger rot werden lässt, sollte er die Unwahrheit sagen. Kurz und gut, zum Schluss wird der Wissenschaftler gestellt und es kommt zu einem dramatischen Ende.

In deutschen Stories wird oft der Fehler begangen, dass der Erzähler den Hintergrund zur Handlung erklärt, in diesem Fall die Nanos, während er so eine glaubwürdige wie auch spannende Handlung außer acht lässt.

Den Artikel ‘The right Stuff, Materials for Aerospace and beyond’ war interessant und lehrreich. Kyle Kirklund vergleicht unterschiedliche Materialien wie Plastik und Metalle im Hinblick auf Anwendungen im Fahr- und Flugzeugbau. Legierungen, Komposite, die während der Anwendungen ihre Form ändern können, z.B. Flügel eines Flugzeuges während des Fluges.

martedì, agosto 29, 2006

Asimov’s Science Fiction, August 2006

Die Novelle von Brian Stableford ‘The Plurality of Worlds’ hat mir nicht gefallen.Sie spielt in England im achtzehnten oder neunzehnten Jahrhundert. Englische Ingenieure und Abenteurer besteigen ein Ätherschiff, mit dem sie zum Mond fliegen. Die Gruppe trifft auf allerlei Außerirdische, erleben mit ihnen einige Abenteurer und machen sich wieder auf den Heimweg. Es sieht so aus, als habe sich Stableford an Jules Verne orientiert. Der hätte damit leben können, dass der Weltraum aus Äther besteht, wir wissen es besser und Stableford hätte es auch besser wissen sollen.Hat er wohl auch, nur warum er dann diese Geschichte einreicht, ist mir ein Rätsel.

Sheila Williams berichtet über die Preisvergabe, die Gewinne, des Dell Magazine Awards für ‘Undergraduate Excellence in Science Fiction’. Man sieht, SF hat in den USA einen anderen Stellenwert. Zwar kann sie zur Trivialliteratur verkommen, doch verleiht sie der menschlichen Phantasie Flügel.

In Alexander Jablokovs Geschichte ‘Dead Man’ passiert ein Missgeschick während des Hochladens eines Bewusstseins in Silikon. Der Mann, dem das Bewusstsein entnommen worden war, hätte sterben müssen, tat es jedoch nicht. Ein Privatdetektiv wird von der Silikoneinheit beauftragt, ihren Vorgänger, das Original also, aufzuspüren und umzubringen. Klar, dass da etwas schief läuft.

lunedì, agosto 28, 2006

Asimov’s Science Fiction, July 2006

Die für mich beste Geschichte dieser Ausgabe kommt von Ian McDonald. ‘The Djinn’s Wife’ spielt in Indien. McDonald versteht es, Mythos, Religion und Realität miteinander so zu verweben, Science Fiction und Fantasy zu kombinieren, dass ein Genuss für den Leser dabei herauskommt. Desgleichen hat er mit der Story ‘The litte Goddess’ zustande gebracht. Sein Buch ‘River of Gods’ spielt ebenfals in Indien. Die Tänzerin Esha wird von der künstlichen Intelligenz eines benachbarten Landes angesprochen und umworben, das sich mit Awadh im Vorkriegszustand um Wasserrechte befindet. Die KI A.J. Rao kann seine Ausläufer in einen gut aussehenden jungen Mann konfigurieren, der mit Esha plaudert, während ein anderer Teil von ihm am Verhandlungstisch sitzt und seine diplomatischen Aktivitäten weiter führt. Um auf den Punkt zu kommen. Esha heiratet A.J. Rao. Die Hochzeit wird zu einem Medienereignis. Doch, wie wir alle ahnen, funktioniert die Heirat nicht. Eine künstliche Manifestation kann nicht mit Fleisch und Blut konkurrieren, und als Esha sich von ihrem Mann trennen will, wird dieser wahnsinnig. Es entwickelt sich ein Showdown zwischen ihm unjd dem Büro für Künstliche Intelligenz, Registrierung und Genehmigung. Ich will es nicht vertiefen und es bleibt bei meinem Hinweis, lest McDonald wenn ihr ein Buch oder eine Geschichte von ihm seht.
Robert Silverberg, Altmeister der SF, berichtet über eine Ausstellung von Dinosaurierfiguren, die 1851 zur Weltausstellung im Kristallpalast in London zur Schau gestellt worden waren und jetzt im Crystal Palace Park 20 Minuten mit dem Zug von London entfernt stehen.
Therese Littleton, eine der Kuratoren des Science Fiction Museums und Hall of Fame schreibt über ihren Arbeitstag. Das Museum steht in Seattle und ist mit dem Experience Music Project in einem von Frank Gehry entworfenen Gebäude untergebracht. Sponsor ist Paul Allen, Mitbegründer von Microsoft, Science Fiction Fan und Musikfreak. Neben unzähligen Artifakten steht Kapitän Kirks Sessel aus der Enterprise in dem Museum. Man sieht Weltraumwaffen, seltene Manuskripte, Filmszenarios, die gigantische Alien Queen,, Darth Vaders Helm, Paul Andersons Checkliste von 242 Geschichtsideen. Ausserdem Fanzines, welche die Geschichte des Science Fiction Fandoms reflektieren. Die neueste Ausstellung dreht sich um SETI (Search for Extraterrestial Intelligence). Es werden Lesungen und Vorträge gehalten. Im Laufe eines Jahres findet ein Science Fiction Short Film Festival statt.

mercoledì, agosto 23, 2006

Abgesehen davon,

dass ich mich in Ferrara haben impfen lassen, war ich in einem Reisebüro, um mir einen Katalog über Portugal zu besorgen. Es standen nur Touren mit Reisegruppen in dem Prospekt. Für mich bringt das nichts, ich werde dort zu wenig der portugiesischen Sprache ausgesetzt. Ich werde weiter suchen.
Stammtisch-Bote, Ausgabe 13, Juli 2006

Hope Schwagenscheidt aus Mülheim. Sein SF-Fanzine gräbt Beitrage aus alten Fanzines aus den 60er Jahren. Diesmal geht es um Berichte vom Niederrhein-Con 1963. Zu jener Zeit war ich Vorsitzender der Science Fiction Gemeinschaft Hamburg (SFGH). Wir hatten einen Stempel und ein eigenes literarisches SF-Fanzine ‘NOVA’, das wir mit der Schreibmaschine, Wachsmatrizen und einer Vervielfältigungsmaschine sowie Heftklammern erstellten. Wie wichtig hatten wir uns damals gefühlt. Doch das ist alles Schnee von gestern. Über das, was im Stammtischboten steht, kann ich nicht mehr lachen. Es ist einfach zu alt, zu lange her und daher langweilig.

Hope ist ein Pfundskerl, ein echter Sf-Fan-Oldtimer. Lassen wir ihm seine Rückwärtsschau. Hope organisiert die zweijährigen SF-Oldiecons, auf denen deutschsprachige SF-Autoren und SF-Fans der alten Garde in Unterwössen/Obb zusammen kommen. Wunderbare Natur.
Ich habe jetzt einen internationalen Impfpass.

Heute habe ich mich in Ferrara gegen Gelbfieber impfen lassen. Wenn ich noch Kontakt mit Estrela hätte, die als Lehrerin den Amazonas mit dem Boot entlang tuckert, würde ich mich auch gegen Malaria impfen lassen. Der Impfschutz hält 10 Jahre.
Rio de Janeiro unsicher? Das ist ja noch gar nichts, seht euch mal Neapel an.

Meine Freundin K., aufgeschreckt von meinem Vorhaben, ein paar Wochen nach Rio de Janeiro zu fahren, schickte mir Online-Zeitungsausschnitte wie “Japanische Reisegruppe überfallen und ausgeraubt.” Sicher, Touristen mussten ihr mitgeführtes Geld und ihren Schmuck unter vorgehaltenem Messer herausrücken.

Heute las ich in der Zeitung, “Scippi, a Napoli serve l’esercito” (Scippi, Neapel braucht das Militär). Wenn einer Frau die Handtasche von der Schulter oder aus der Hand gerissen wird, oder die Armbanduhr abgezogen wird, dann ist es ein Scippo. Im Juli gab es in Neapel 690 Überfälle dieser Art. 700 Polizisten wurden zusätzlich eingesetzt. Gestern riss ein Kokainsüchtiger 4 Frauen die Handtasche von der Schulter und verletzte sie dabei. Klar, wenn der Mann mit einem Motorroller heranfährt und mit der Handtasche weiterfährt, obwohl diese noch an der Frau hängt…. Neapels Bürgermeisterin Rosa Russa Jervolino meint: “In Catania gibt es das zehnfache an Überfällen, aber niemand redet darüber.”
Analog, Science Fiction and Fact, July/August 2006

In seinem Leitartikel “Wheat and Chaff” (Weizen und Spreu) schreibt Stanley Schmidt, dass selbst Genies, die in einem Bereich bahnbrechend waren, in einem anderen völlig daneben lagen. Dies sollte uns, so meinte Schmidt, nicht daran hindern, ihre Leistungen zu würdigen. Sir Isaac Newton, der mit seinem Buch ‘Principia Mathematica’ die Entwicklung von Mathematik, Physik und Kosmologie vorangetrieben hatte, widmete sich auch der Alchemie in der Hoffnung, Blei in Gold verwandeln zu können. Natürlich lag er hier völlig daneben.

Für mich war Brian Plantes ‘The Software Soul’ einer der besten Stories dieser Ausgabe.
Father Thomas Carpenter, einst Pfarrer der Saint Anselm Kirche, macht im virtuellen Gegenstück der Kirche weiter, während sein Körper auf dem Friedhof liegt. Father Thomas erkennt wie üblich einige Simulationen im Gottesdienst, die dort hineinprogrammiert sind, um dem Pfarrer das Gefühl zu geben, es seien einige Besucher anwesend. Dann gibt es Ann, eine vorprogrammierte Figur, die jeden seiner Gottesdienste besucht. Father Thomas ist sich sicher, dass sich hinter dem Avatar eine Person verbirgt.
An einem Sonntag sieht Father Thomas neben Ann einen Patrick und zwei Marys. Nach dem Gottesdienst verschwinden sie ohne ein Wort. Und einen weiteren Sonntag später schlüpft Ann in den Beichtstuhl. Sie wolle, so sagte sie, sich mit Gott versöhnen, sollte etwas passieren. Womit? Mit den Schiffen? Welchen Schiffen? Den Raumschiffen. Father Thomas hatte keine Ahnung. Das sei doch jeden Tag in den Fernsehnachrichten. Father Thomas besaß in seiner virtuellen Kirche kein Fernsehen. Mit jedem Sonntag wurde der Gottesdienst stärker besucht. An einem weiteren Sonntag sah er nur noch seine Simulationen, und dann kam eines Sonntages ein Alien.

John G. Cramer schreibt in seinem Wissenschaftsbeitrag ‘Planets of Binary Systems’ über Sonnensysteme, in denen eine Sonne um die andere herumwandert. Während noch vor Jahren ausgeschlossen wurde, dass dort Planeten existieren könnten, fand man inzwischen jupiterähnliche Gasplaneten in einigen binären Konstellationen.

Richard A. Lovett beschreibt die hin- und herwogende Debatte über Hotspots auf der Erde mit dem Titel ‘Messengers from the Earthcore?’ Lovett ist Physiker und SF-Autor. Es gibt eine Reihe von Physikern, die SF schreiben.
Am Beispiel von Hawaii, diesen Vulkaninseln, zeichnet Lovett ein Bild, in dem sich aus Hotspots Vulkane bilden. Die Erde besteht aus Kruste, Mantel und Kern. Im Mantel herrscht eine Temperatur von ca. 2000 °C, er ist in ständiger Bewegungen, ein kontinuierliches auf und ab. Es gibt Hotspots in der Kruste, Löcher, durch die das Magma an die Oberfläche dringt und Vulkane formt. Das ist die landläufige Meinung, die nun von einigen Geologen angegriffen wird.

domenica, agosto 20, 2006

Business Week, Special Double Issue, 8/21/2006, What makes a winner, the competition issue

Es geht natürlich um den Wirtschaftswettbewerb, um die Frage, wie gewinne ich ihn, vordergründig aber um die simple Frage, wie ich gewinne ich?
Als ich bei Reemtsma in der Organisationsabteilung arbeitete, hatten wir einen beinharten Boss, der uns in Gruppen aufteilte, uns Aufgaben stellte und gegeneinander antreten ließ. Die Lösungen hatten wir zu einem bestimmten Termin vorzutragen. Ich sagte meinen Kollegen, wir gehen eine Viertelstunde eher in den Konferenzraum und besetzen die Plätze um den Overhead-Projektor. Als die ersten Leute eintrudelten hatte unsere Gruppe schon eine Folie aufgelegt und gab den Projektor bis zur Mittagspause nicht mehr frei. Das war Wettbewerb. Eine linke Tour. Vielleicht waren die anderen Gruppen besser, nur sie kamen nicht mehr zum Zug, wir hatten ihnen die Zeit gestohlen. Obwohl der Boss ein fieser Knecht war, hatte er eine gute Seite. Er schickte uns auf eine Reihe von Seminaren, verschmolz die Organisation mit der Datenverarbeitung und verlangte, dass wir Organisatoren das Programmieren lernten. Wir hackten Cobol-Befehle in Lochkarten. So ging es los mit dem Programmieren. Das scheint heute altertümlich, aber vorher war es schlimmer. Es wurden Bitschalter an- und ausgeknipst.

Wettbewerb ist wichtig in der Arbeitswelt, wenn man nicht gerade Schraubendreher ist. Ich versuchte immer etwas besser zu sein als meine Kollegen. Gerade so aus der Normalität herauszuragen, dass ich interessanten Projekten zugeordnet wurde und als ich selbständig war, ich sofort einen neuen Job bekam, wenn ein Kontrakt abgelaufen war. Das klappte.

Im Wettbewerb geht es um Taktik zu verkaufen. Taktik kann ausschlaggebend sein, wenn die Qualifikation der Wettbewerbsteilnehmer gleich ist. Beherrschung von Verkaufstechnik und eine bessere Qualifikation sind optimal. Befriedigender ist es allemal durch Können zu gewinnen. Was heißt Können?Es kommt nicht von selbst. Kopf runter und lernen, darum geht es schließlich. Es gibt genügend Leute, die im Unterhemd am Fenster stehen und tagsüber auf die Straße sehen. Muss man dazu gehören?

In der Wettbewerbsausgabe schreibt Catherine Arnst: Alles dreht sich um den Fortbestand der Gene. Männchen kämpfen um Weibchen, Mütter um ihre Jungen. Das ist in uns fest verdrahtet. Wir sind auf der Welt um uns fortzupflanzen. Und wie der Name sagt. Die Pflanzen tun es auch (lach). Warum, frage ich mich, ist das so? 1975 erkannten die Psychologen Philipp Brickman und Donald T. Campbell, dass es für einen Menschen keinen absoluten Grad an Zufriedenheit gibt. Er will immer mehr. Testosteron, Adrenalin und Dopamin lassen uns einander die Schädel einschlagen oder treiben uns auf die Tribünen eines Sportplatzes, auf dem stellvertretend für uns Sportler um den Sieg kämpfen.

Wenn der Ruhestand beginnt setzt der Frust ein, man kann sich an keinen Kollegen mehr reiben. Aber es gibt Story-Wettbewerbe. Und wenn ich irgendwann bei meinen SF-Magazinen wieder auf dem Laufenden bin, werde ich erneut an diesen Wettbewerben teilnehmen.

So sehr ich SF mag,
so scheint mir aus heutiger Sicht absurd, Menschen in den Weltraum zu senden. Schließlich bauen sie bereits auf der Erde den allergrößten Mist.

venerdì, agosto 18, 2006

Google hat lt. Der Spiegel

900 Millionen $ an MySpace gezahlt, um deren Such- und Werbegeschäft organisieren zu können. Oder war es MySpace, die das Geld aufgewendet haben? Ich werde mich noch mal kundig machen. Wie auch immer, MySpace ist ein Internet-Sozialisierungsinstrument, ein Sammelbecken potentieller Freunde. Für junge Leute. Zig Millionen haben sich in MySpace eintragen lassen. Ich bin zwar ein alter Knochen, werde aber trotzdem mal reingehen. Was soll’s? Mehr als raus fliegen oder gelangweilt wieder von dannen ziehen kann man ja nicht..

Ich war schon einmal, wie ich hier berichtete, von einer brasilianischen Freundin ins Orkut eingeladen worden. Googles Antwort auf MySpace. Eine erfolglose. Orkut wird fast nur von Brasilianern benutzt und ist sich selbst überlassen. Google hat ein wöchentliches Brainstorming, in dem Mitarbeiter ihre Ideen vortragen und beurteilen lassen können. Filter ist Googles Marissa Mayer. Gibt die Frau Ideen frei, können sie umgesetzt werden. Die meisten floppen, zur Zeit ist nur das Anzeigengeschäft Googles Geldbringer, aber in Iterationen werden Flops, wenn sie richtig gezwickt und gezwackt werden, unter Umständen doch noch zu Profitmaschinen. Nur bei Orkut wurde nichts mehr verbessert. Es fehlt die Struktur. Schade. Man hätte etwas draus machen können.

Google hängt am Internet 2.0, user powered. Beispiel Wikipedia. Nur bei Wikipedia stimmen Aufgabe und Struktur, bei Orkut nicht. Es wurde Murks. Aus der letzten Business Week ging es nun klar hervor. Google garantiert Rupert Murdoch 900 Millionen Dollar aus Suchanzeigen, wenn MySpace genügend Internet-Verkehr ausweist. Murdoch ist, wie wir alle (oder auch nicht) wissen, Besitzer internationaler Fernsehketten, von Zeitungen usw. Medien-Zar.

giovedì, agosto 17, 2006

Saudade

Tenho saudade de você. Brasilianer sowie Portugiesen sagen ‘saudade’ sei ein Wort, dessen Bedeutung in keiner anderen Sprache existiere. Das stimmt nicht, meine ich wenigstens. Wir haben ‘Sehnsucht’ und ‘Heimweh’ dafür. Englischsprachige sagen ‘I miss you’. Italiener ‘mi manchi’. Und warum sollten Brasilianer und Portugiesen anders denken als wir. Ihre Emotionen sind ausgeprägter, sicher, sie sind voll Liebe, Leidenschaft und Eifersucht. Und mir eröffnet sich eine neue Dimension wenn meine Freundin K. mir schreibt, sie hätte ‘saudade de mim’, ich fehle ihr, wenn ich mal über acht Stunden nichts von mir hören lasse. Und wenn es länger als einen Tag dauert, dass ich ihr nicht schreibe oder im MSN mit ihr chatte, ruft sie mich aus Brasilien an. Ihre Stimme zittert und ich tröste sie. Meine Frau steht neben mir und ich lege auf. “Die sind da alle verrückt”, sage ich. Meine Frau ist beruhigt und verlässt den Raum. Ich greife zum Telefon. Das ist Saudade.

domenica, agosto 13, 2006

Ich mache zur Zeit meinen zweiten PC einsatzfähig. Gestern kaufte ich einen Monitor, Packard Bell 17 inches Flatscreen und eine drahtlose Tastatur von Logitech mit drahtloser Maus. Jetzt geht es darum den PC ans ADSL zu bekommen. Werde mir einen Router zulegen müssen. Außerdem will ich die Daten aus dem anderen PC rüberschieben. Der PC hat zwei 80 MG Festplatten. Dann muss ich noch zusehen, den PC zusätzlich an meinen Printer anzuschließen. Gibt also noch viel zu tun.

sabato, agosto 12, 2006

Fantasy and Science Fiction, July 2006

Terry Bisson schoss diesemal mit seiner Geschichte ‘Billy und das Einhorn’ den Vogel ab. Zum Lachen. Eines Tages fand Billy ein Einhorn. Da es für andere unsichtbar war, nahm er es zu sich nach Haus. Das Einhorn hilft Billy auf seine Weise. Billy kauft eine Zeitschrift und bezahlt sie mit einem Edelstein, den das Einhorn ausgeschieden hatte. Nur, als der Edelstein sich auflöst, will der Ladenbesitzer das Magazin zurück.
Beim nächsten Mittagessen sieht Billys Vater von der Zeitung auf: “Ladenbesitzer von einem Einhorn umgebracht.” “Ich dachte, dass sei nur Phantasie”, sagt die Mutter. “Es ist unsichtbar und hat ein scharfes Horn”, sagt Billy. Mit diesem Horn bringt das Tier alle um, die Billy zu nahe treten und Billys Vater liest am Mittagstisch die Meldungen vor.
Kennt jemand Kevin Rose?

“how this kid made 60 million $ in eighteen months”. So steht es wenigstens in der letzten Business Week. Kevin Rose ist Gründer von Digg.com. Gehört zu Internet 2.0. Mit anderen Worten: Benutzer gestalten das Internet. Wie bei Wikepedia zum Beispiel. Digg.com ist eine Website mit ‘User Power Content’. User, Benutzer also, graben (dig) die interessantesten Artikel aus und bewerten sie auf Digg.com. Einfach, nicht wahr? Und deshalb so wirksam. Digg.com hat um die 13.000 registrierte User und einen Kapitalwert von 200 Millionen Dollar aufgrund von Wagniskapital-Zuschüssen. Roses Anteil beträgt 60 Millionen $. Wie macht Digg.com Geld? Durch Anzeigen am Anfang der Webseite. “Von wegen 60 Millionen”, sagt Rose, “ich kann mir nicht mal ‘ne Couch fürs Wohnzimmer leisten.”
Andere Webseiten in diesem Artikel: www.facebook.com, www.slide.com, www.tfire.com,www.del.ici.ous.com, www.yelp.com, www.DailyCandy.com

giovedì, agosto 10, 2006

WiFI
Ich fläze mich im Liegestuhl, mache diese Eintragungen in eine Kladde. Es wird Zeit, dass ich mir einen WiFi-fähigen Laptop anschaffe, um meine Gedanken auf der Terasse direkt in den Blog schreiben zu können. Schließlich habe ich ADSL und damit einen potentiellen drahtlosen Internetanschluss.
Also, ich weiß nicht,

Wenn ich brasilianische Schlager höre, verstehe ich nur Bahnhof. Das Portugiesische, das ich schreibe, ist schon ganz ordentlich, was die Qualität angeht, und ich verstehe, was Brasilianer schreiben. Nur was nutzt das alles, wenn ich geprochenes Portugiesisch nicht verstehe.
Ein Beispiel: Dies (Buch) ist zu dünn. Geben Sie mir bitte eines mit mehr Blättern. – Auf portugiesisch: Este é demasiado fino, gostaria de um que tivesse mais folhas. Und ausgesprochen klingt das so: éshci é demasiadu finu goshtaria de um chi tivesse maish fogliash.
Wahrscheinlich werde ich, bevor ich nach Brasilien fliege, für zwei Wochen nach Portugal fahren um zu testen, ob ich die Leute verstehe. Wenn nicht, fahre ich so lange nach Portugal bis es klappt. Erst dann düse ich nach Brasilien. Der Weg nach Portugal ist einfach kürzer und das Lernen der Sprache daher ökonomischer.

martedì, agosto 08, 2006

Fantasy & Science Fiction June 2006

Herausragend ist die Novella dieser Ausgabe. Novella, eine lange Geschichte also. Laird Barrons ‘Hallucigenia’. Ich hatte eine ähnliche strukturierte Geschichte von ihm gelesen, in dem gleichen Magazin, ‘The Imago Sequence’. Ebenfalls eine Horrorstory. Der Mann ist gut. Die Stories lassen einen nicht los, sind Pageturner. Wenn es eine Schwäche gibt, dann ist es der Schluss der Story, der dem Leser ziemlich viel an Phantasie zumutet.
Wallace, einstiger Draufgänger, durch Grundstücksspekulationen reich, durch zu üppiges Essen fett geworden, stakst mit seiner jungen Frau durch eine verfallene Scheine, nachdem der Motor seines Bentleys in einer desolaten Farmeinöde den Geist aufgegeben hat.
Unter dem zerborstenen Dach der Scheune hängen Bienenstöcke, oder waren es Wespennester? Dann sahen sie wie Tentakeln eines riesigen Polypen aus. Licht, das durch das Dach brach, fiel auf ein totes Pferd. Helen sah es sich genauer an und wurde von dem Pferd mit dem Huf ins Gesicht getroffen.
Die Story ist sehr lang, daher nur noch kurz zum Schluss. Helen ist ein menschliches Wrack, das künstlich am Leben erhalten wird. Wallace geht auf Krücken. Langsam kommt man dahinter, um was es in der Geschichte geht.
Die ehemaligen Grundstückseigentümer, ein Vater, zwei Söhne, waren Physiker, welche einen Zugang zu einer anderen Dimension gefunden hatten. Es war der Alte, der an der Decke der Scheune hing und eine Brücke zur Dimension bildete. Die Söhne sind zu Ungeheuern mutiert und einer nimmt sich Wallace vor, der von dem Monster vertilgt, in der anderen Dimension wieder zu Helen findet.
Dies holzschnittartig als Zusammenfassung. Der Schreibstil Barrons, das Setting, die Charakterisierung der Handelnden, die Handlung selbst machen aus der Geschichte einen Lesegenuss. Der Mann ist um die 35 Jahre alt, so dass wir noch einiges von ihm zu lesen bekommen werden.

lunedì, agosto 07, 2006

Asimov’s Science Fiction June 2006

Sheila Williams erzählt in ihrem Leitartikel, wie sie zur Examenszeit in ihre alte Highschool eingeladen wurde, um Schülern Science Fiction näher zu bringen. Sie stelle eine SF-Story von 1958 vor, Rog Philips ‘The yellow Pill’. Obwohl in der Geschichte Raumfrachter und Weltraumpiraten der Venus vor kommen, haute die Story die Schüler nicht vom Hocker, und Sheila Williams wundert sich. Wieso? Seit 1958 wurden zig SF-Filme gezeigt und tausende von SF-Büchern geschrieben. Der Sense of Wonder, den Kinder beim Lesen von SF verspürten, hat sich aus dem Staub gemacht. SF holt keinen Hund mehr hinter dem Ofen hervor. Und dennoch mag ich und lese sie.
Robert Silverberg schreibt in seiner Kolumne ‘Reflections’ , warum er sich Sixtus the Sixth nennen würde, hätte man ihn zum Pabst auserkoren. Interessiert mich das? Silverberg hat Mühe, neue Ideen für seine Artikel zu entwickeln.
James Patrick Kelly berichtet in seiner Spalte ‘in the Net’ über podcasting.
Eine Geschichte dieser Ausgabe, die sich zu lesen lohnt ist Matthew Johnsons ‘The ninth part of desire’.
Naomi und Prospero Krankheit. Naomi hatte sie. Keine Empfindungen. Glück, Stolz, Eifersucht, Ernst, Ärger, Melancholie, Zufriedenheit. Sensationen, die Naomi abhanden gekommen waren. Raf, war es ihr Mann, ihr Freund, ihr Partner? Er arbeitete im Labor eines Chemiekonzerns mit Emotifiern, Emotionskreationen, übertragbar mit einem Dream Link, den man sich über die Kopf stülpte für 5 Minuten Gluck. Naomi war Emotionstester gewesen, besonders emphatisch und daher für künstliche Emotionen besonders empfänglich, auch für die Prospero Krankheit. Raf hat einen neuen Emotifier entwickelt, der seiner Firma nicht nur Millionengewinne versprach, sondern auch die Prospero Krankheit besiegen sollte. Raf holte Naomi in sein Labor und setzt ihr den Dream Link auf. Naomi wird lebhaft. “Ich habe einen Bärenhunger.” Raf: “Wie wäre es mit einem Hot Dog?” Naomi: “Hört sich gut an.” R: “Chinesisch?” N: “Lass uns dahin gehen.” R: “Pizza?” N: “Pizza ist perfekt.” R: “Wie wäre es, wenn wir aus dem Fenster sprängen.” N: “Lass uns das machen.” R: “Was würdest du gern unternehmen?” N: “Alles was es gibt.”
Und in Raf machte sich die Erkenntnis breit, dass er mit seinen Emotifiern am Ziel vorbei geschossen hatte.

sabato, agosto 05, 2006

Merda, jetzt habe ich sie schon weg geworfen,

doch das Interessante an der Business Week ist ... und dann stocke ich, der Satz würde zu kurz greifen. Die BW beziehe ich seit mehr als dreißig Jahren. Sie reflektierte Trends der Weltwirtschaft, Makro-, Mikroökonomie, Trends im Management, von Unternehmensformen (erinnern wir uns an die Konglomerate), Trends der Technik, der Wissenschaft. BW gab Auskunft über Managementliteratur, und das alles auf englisch. Das Abonnement hatte sich für mich bezahlt gemacht. Durch über BW angeeignete Englischkenntnisse war es mir möglich zehn Jahre in den USA zu wohnen und zu arbeiten. Diese Erfahrung kann mir niemand nehmen.

Die Titelstory ‘Queen of Pop’ handelt von Mary Minnick. Einst Kellnerin in einem Holiday Inn, ist sie nun Marketingdirektor bei Coca Cola. Dazwischen liegen Betriebswirtschaftsstudium und eine Karriere bei Coca Cola. Das Phantastische in den USA ist, du kannst in den USA zu Anfang einen dödeligen Job haben wie Hamburger-Flipper oder Hähnchenbrater, dann fällt dir ein, das kann ja wohl nicht alles sein, studierst an einem College und wirst gewahr, es gibt noch andere interessante Dinge in der Arbeitswelt und du legst dich ins Zeug. Plötzlich bist du Direktor bei Coca Cola. Minnick bringt Schwung in den stagnanten Laden, in dem es vorher um so lebenswichtige Fragen ging. Bringe ich ne ein-Literflasche auf den Markt? Minnick erweitert ständig die Produktpalette nach dem Motto, irgend etwas davon wird schon vom Publikum akzeptiert werden. Warum dieses Vorgehen zu guten Resultaten führt, macht Minnick an einem Spruch des alten Henry Ford deutlich: ‘Wenn ich den Verbraucher gefragt hätte, was er sich denn wünschte, würder der antworten: “Ein schnelleres Pferd.”